Die Bundesregierung hat deutschen Firmen sechs Auslandsmärkte empfohlen, auf denen sie sich besonders gute Geschäftschancen ausrechnen können. Bei den am Mittwoch vorstellten „Top-Exportmärkten 2014″ handelt es sich um China, Südkorea, Großbritannien, Kolumbien, Indonesien und Ghana. Ermittelt wurden sie vom deutschen Wirtschaftsministerium und der staatlichen „Germany Trade & Invest GmbH” (GTAI), einer Gesellschaft zur Förderung der Außenwirtschaft. „Trotz ihrer großen Unterschiede zeichnen sich die ausgewählten Länder unter anderem durch ein überdurchschnittliches Wachstum, eine positive Entwicklung in den Kernbranchen des deutschen Mittelstandes und ein stabiles Geschäftsumfeld aus”, begründete Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Kapferer die Auswahl.
Für China spricht unter anderem eine Neuorientierung, die mit einer stärkeren Konzentration auf den Binnenmarkt sowie auf die Modernisierung der Industrie deutschen Firmen große Chancen gibt, wie GTAI-Chef Benno Bunse sagte. In Kolumbien gebe es eine „Aufbruchstimmung nach der politischen Befriedung“. Großbritannien zeige Anzeichen einer Reindustrialisierung sowie überdurchschnittliche Wachstumsaussichten. In Südkorea sieht Bunse ein dynamisches Technologieland, in Ghana eine gute Brücke zu den Märkten in Westafrika und in Indonesien einen der weltweit attraktivsten Absatzmärkte überhaupt.
Der Präsident des deutschen Handelsverbandes BGA, Anton Börner mahnte: „Der deutsche Außenhandel kann nur zulegen, wenn unsere Unternehmen neue Märkte erschließen und ihr Auslandsengagement verstärken.“ Wenn Deutschland hohe Ausfuhren habe, dann treibe das wegen immer mehr Zulieferungen aus dem Ausland auch die Importe. Daher gebe es keinen Grund, die deutsche Exportlastigkeit zu kritisieren, wie das beispielsweise die EU-Kommission tut. Deutschland gehört seit langem zu den wichtigsten Handelsnationen der Welt. Im vergangenen Jahr erreichte der deutsche Export-Überschuss mit fast 200 Milliarden Euro einen Rekord-Ausfuhrüberschuss (mehr hier). Im laufenden Jahr könnte der deutsche Außenhandel, die Summe aus Im- und Exporten, nach Angaben des BGA die Marke von 2.000 Milliarden Euro brechen.