Unternehmen

Merkel fordert von EU Unterstützung für IT-Unternehmen

Die IT-Branche Europas muss wieder an Relevanz gewinnen. Unternehmen leiden unter bürokratischen Hürden. Deutsche Internetdienste und Sicherheitslösungen gewinnen an Bedeutung. Sie müssen den steigenden Bedarf an IT-Sicherheits-Produkten ausnutzen und Nischen besetzen.
11.04.2014 11:40
Lesezeit: 1 min

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dazu aufgefordert, die Anstrengungen in der technologischen Aufholjagd „zu verdreifachen. Europa muss wieder aufholen, wo wir nicht Weltspitze sind”, sagte sie mit Blick auf die Informationstechnologie und den Bereich Energie in Brüssel. Deshalb müsse auf dem Frühjahrsgipfel der EU eine ehrliche Diskussion geführt werden, wo Europa stehe und wo die Probleme lägen. Es gebe zwar schon gute Ansätze etwa mit der Entbürokratisierungs-Initiative der EU-Kommission oder dem Versuch, den digitalen Binnenmarkt zu vollenden. „Aber wir müssen unsere Anstrengungen hier verdoppeln und verdreifachen. Denn die Welt schläft nicht“, sagte Merkel (mehr zum Bedeutungsverlust der europäischen IT-Wirtschaft – hier).

Merkel warnt seit einigen Monaten immer deutlicher, dass die EU gerade in der IT-Technologie weit hinter andere Wirtschafträume wie Nordamerika oder Asien zurückgefallen sei (mehr zum IT-Boom – hier). Auslöser war unter anderem die NSA-Affäre. Etlichen EU-Regierungen wurde klar, dass die Europäer nicht mehr über die technologischen Fähigkeiten verfügen, sich gegen Spionage der Amerikaner überhaupt wehren zu können.

Unternehmen müssen diesen Nachholbedarf als Chance nutzen (mehr zum steigenden Bedarf an IT-Sicherheitsprodukten – hier). Die Bedeutung deutscher Internetdienste und Sicherheitslösungen wird in diesem Jahr stark zunehmen. Dies geht aus dem aktuellen Report „Internetwirtschaft 2014“ hervor, den der eco–Verband der deutschen Internetwirtschaft unter 170 Experten aus der IT-Branche durchgeführt hat. Demnach gehen 77 Prozent der Befragten von einer Bedeutungszunahme aus. 79 Prozent der IT-Experten sind der Meinung, dass das Bewusstsein für IT-Sicherheit und Schutzmaßnahmen in der deutschen Wirtschaft seit den jüngsten Überwachungsaffären stark angestiegen ist.

Deutsche Anbieter bieten Schutz vor Wirtschaftsspionage

Aufgrund des gestiegenen Sicherheitsbewusstseins sieht Markus Schaffrin, Sicherheitsexperte im eco Verband, deutsche Anbieter im Aufwind. „Mehr denn je sind zurzeit zuverlässige Dienstleister gefragt, die Schutzmaßnahmen bieten, um unbefugte Datenzugriffe Dritter zu verhindern oder zumindest zu erschweren.“ Einen wirksamen Schutz vor Wirtschaftsspionage könne man laut Schaffrin vor allem bei deutschen Anbietern erwarten, da sie einer der weltweit strengsten rechtlichen Regelungen für den Datenschutz unterliegen (mehr zur Bedrohung durch Wirtschafts-Spionage und Cyber-Crimehier).

„Um langfristig international wettbewerbsfähig zu bleiben und sich vor Spionage zu schützen, braucht die europäische Wirtschaft einheitliche Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien“, davon ist Schaffrin überzeugt. Dies sehen dem Report zufolge auch 77 Prozent der befragten IT-Experten. Bisher sind noch keine europaweit einheitlichen Datenschutzregelungen festgelegt worden. Vorbild hierfür können laut Schaffrin die hohen deutschen Standards sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

 

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...