Finanzen

Commerzbank räumt ein: EZB-Stresstest wird stressig

Die Commerzbank ist überrascht von den Annahmen, die die EZB im Stresstest den Banken vorlegen wird. Finanzvorstand Engels sagte jedoch, dass die vom Steuerzahler gerettete Bank keine Rückstellungen bilden oder Wertberichtigungen vornehmen werde.
07.05.2014 10:08
Lesezeit: 1 min

Der Commerzbank bereitet der Stresstest der EZB nun offenbar doch Kopfzerbrechen: Die Hürden beim anstehenden Stresstest hätten die Banken nach Auffassung der Commerzbank überrascht. "Die Annahmen im Stresstest sind fordernder als die Branche gedacht hätte", sagte Finanzvorstand Stephan Engels am Mittwoch vor Analysten. "Aber wir fühlen uns gut vorbereitet, um die Prüfung zu bestehen." Die Europäische Zentralbank (EZB) und die EU-Bankenaufsicht EBA simulieren in dem Stresstest eine tiefe weltweite Rezession, in der die Banken ein ausreichend großes Kapitalpolster behalten müssen. Die Commerzbank steht vor allem wegen ihres 14 Milliarden Euro großen Schiffskredit-Bestands unter Beobachtung.

Beobachter sehen jedoch noch ganz andere Risiken bei der im Zuge der Finanzkrise vom Steuerzahler geretteten Bank: So ist unklar, ob die Risikobewertung der Kredite bei Gewerbeimmobilien in Portugal und Spanien den kritischen Fragen der EZB-Prüfer standhalten werden (mehr dazu hier).

Analysten erwarten, dass die Commerzbank zu jenen Kandidaten gehören könnte, die beim Stresstest durchfallen (mehr dazu hier).

Engels sagte aber, die Bank habe keinen Anlass gesehen, im Zuge der dem Stresstest vorausgehenden Bilanzprüfung durch die EZB zusätzliche Rückstellungen oder Wertberichtigungen zu bilden. Die Kosten des "Banken-TÜV" bezifferte Engels für die Commerzbank auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag.

Die Commerzbank war erst vor einige Wochen wegen überraschend hoher Bonuszahlungen an das Management in die Kritik geraten. Die Commerzbank schüttete für das Jahr 2013 mehr Boni an ihre Banker aus, als sie mit ihren Geschäften verdient hatte. (hier).

Der Grüne Finanzpolitiker Gerhard Schick hofft, dass die Bank nicht erneut aus Steuermitteln gerettet werden muss (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Neue Technologien am Körper: Gehirnimplantate, künstliche Intelligenz, elektronische Tattoos
28.06.2025

Hightech greift immer direkter in den menschlichen Körper ein. Ob Gehirnimplantate, elektronische Tattoos oder künstliche Intelligenz...

DWN
Politik
Politik Machtverlust oder Wendepunkt? Irans Zukunft nach dem Konflikt
28.06.2025

Nach dem militärischen Schlagabtausch mit Israel steht der Iran politisch und gesellschaftlich unter Druck. Zwischen Machtkonsolidierung,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen So gelingt der Einstieg: KI im Personalwesen mit System etablieren
28.06.2025

Künstliche Intelligenz erobert Schritt für Schritt das Personalwesen. Deutschland liegt im europäischen Vergleich weit vorne – doch...

DWN
Politik
Politik Familienkonzern Trump: Wie der Präsidenten-Clan Milliarden scheffelt
28.06.2025

Die Trump-Familie vermischt Politik und Profit wie nie: Während Donald Trump das Weiße Haus beherrscht, expandieren seine Söhne mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börsenausblick 2025: Drohen jetzt heftige Kursbeben?
28.06.2025

Die Sommermonate bringen traditionell Unruhe an den Finanzmärkten. Mit Trump im Weißen Haus steigen die Risiken zusätzlich. Erfahren Sie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden für heiße Luft: Ex-OpenAI-Chefin kassiert ohne Produkt
28.06.2025

Ein Start-up ohne Produkt, eine Gründerin mit OpenAI-Vergangenheit – und Investoren, die Milliarden hinterherwerfen. Der KI-Hype kennt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Social Travel: Hostelworld will Facebook des Reisens werden – mit Milliardenpotenzial
28.06.2025

Hostelworld will nicht länger nur Betten vermitteln, sondern das führende soziale Netzwerk für Alleinreisende werden. Warum der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie mit Rekordhoch: Geht die Aufwärtsrally weiter?
27.06.2025

Trotz Handelskrieg und wachsender Konkurrenz feiert die Nvidia-Aktie ein Rekordhoch nach dem anderen. Experten sprechen von einer...