Politik

Kurswechsel in Finnland: Finanzministerin Urpilainen vor Rücktritt

Lesezeit: 1 min
09.05.2014 12:47
Die langjährige Vorsitzende der finnischen Sozialdemokraten, Jutta Urpilainen, wurde als Parteichefin abgelöst und dürfte demnächst als Finanzministerin ausscheiden. Damit könnte sich die Haltung Finnlands in der Euro-Krise verändern: Ihre Nachfolgerin lehnt einen Schuldenabbau im Haushalt ab.
Kurswechsel in Finnland: Finanzministerin Urpilainen vor Rücktritt

Mitten im Ringen um den Abbau seiner Schulden steuert Finnland auf einen Wechsel an der Spitze des Finanzministeriums zu. Die dem Ressort vorstehende Jutta Urpilainen wurde am Freitag als Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei abgewählt. In Kürze dürfte sie auch ihr Ministeramt niederlegen. Neuer Parteichef wird der Gewerkschafter Antti Rinne, der sich auch zur Übernahme des Finanzressorts bereiterklärt hat. Der 51-Jährige sieht die Maßnahmen der Koalitionsregierung zur Haushaltskonsolidierung und zum Schuldenabbau kritisch. Stattdessen macht er sich vor allem für die Arbeitsmarktförderung durch Konjunkturmaßnahmen stark. Ein Einzug Rinnes ins Finanzministerium könnte Experten zufolge die Umsetzung von Reformplänen erschweren.

Finnlands Fünf-Parteien-Regierung hat sich auf Kürzungen der öffentlichen Ausgaben sowie auf Steuererhöhungen verständigt. Die Wirtschaft des Landes leidet unter der Ukraine-Krise, einer geringen Binnennachfrage sowie unter Exporteinbrüchen in den wichtigen Bereichen Papier, Maschinen- und Schiffsbau. Finnlands Kreditwürdigkeit wird die Deutschlands mit der Bestnote bewertet. Doch Standard & Poor's setzte unlängst den Ausblick für die Skandinavier mit der Begründung auf negativ, dass die schwächelnde Wirtschaft die Haushaltskonsolidierung ausbremse.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Ratgeber
Ratgeber Nächstes Debakel: Grundsteuer-System von Olaf Scholz auch verfassungswidrig?
08.12.2023

Nach zwei Entscheidungen des Finanzgerichts in Rheinland-Pfalz vor wenigen Tagen droht das maßgeblich einst von Olaf Scholz (als...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ökonom warnt: Deutschland droht Zusammenbruch seiner Wertschöpfung
07.12.2023

Der Schock über die Ergebnisse der jetzt vorgestellten PISA-Studie 2022 ist groß, Deutschland gleitet in eine tiefe Bildungskrise. Über...

DWN
Immobilien
Immobilien Pfandbriefbanken: Höhepunkt der Immobilienkrise liegt noch vor uns
07.12.2023

Die Finanzmärkte wetten darauf, dass die EZB die Zinsen bald wieder senkt. Dies dürfte auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben,...

DWN
Politik
Politik EU-Finanzminister wollen Reform der Schuldenregeln beschließen
07.12.2023

Am Freitag wollen sich die EU-Finanzminister auf eine Reform der Schuldenregeln verständigen. Der jüngste Vorschlag aus Spanien stellt...

DWN
Finanzen
Finanzen Ökonomen erwarten baldige Zinssenkung durch EZB
07.12.2023

Nicht nur die Märkte erwarten, dass die EZB die Zinsen bereits im zweiten Quartal 2024 wieder senken wird, sondern auch die von Reuters...

DWN
Finanzen
Finanzen EuGH: Schufa-Score darf nicht maßgeblich für Kreditwürdigkeit sein
07.12.2023

Egal ob beim Mietvertrag, dem Handyanbieter oder dem Stromversorger: Mit einem schlechten Schufa-Score hat man oft wenig Chancen. Nun hat...

DWN
Finanzen
Finanzen Berliner Finanzamt bekämpft Steuerkriminalität im Internet-Handel
07.12.2023

Das Finanzamt in Berlin-Neukölln ist ab sofort für sämtliche ausländische Unternehmen zuständig, die keinen Firmensitz hier haben. Es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Rekord-Ölproduktion der USA fordert OPEC+ heraus
06.12.2023

Die USA produzieren dieses Jahr so viel Rohöl wie nie zuvor. Dies erschwert die Bemühungen der OPEC+, mit Förderkürzungen die Preise zu...