Politik

Japan: Gericht verbietet Inbetriebnahme von Atomreaktoren

Lesezeit: 1 min
21.05.2014 15:08
Ein japanisches Gericht hat die Wiederinbetriebnahme eines AKW in Tokio verboten. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima wurden alle Kernkraftwerke aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Zugleich wird in Fukushima Grundwasser aus dem Atomkraftwerk in den Pazifik gepumpt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein japanisches Gericht hat die Wiederinbetriebnahme eines nach der Katastrophe von Fukushima abgeschalteten Atomkraftwerks untersagt. Die Reaktoren 3 und 4 des westlich der Hauptstadt Tokio gelegenen AKW Ohi dürften nicht wieder angefahren werden, entschied das Gericht in der Präfektur Fukui am Mittwoch nach Angaben des Betreibers Kansai Electric Power. Das Unternehmen kündigte Berufung an.

Das Urteil könne weitreichende Folgen haben, sagte die Chefin der Umweltorganisation Green Action, Aileen Mioko Smith. Erst zwei Mal hätten Gerichte zugunsten von AKW-Gegnern entschieden. Diese Entscheidungen seien jedoch von höheren Instanzen wieder kassiert worden.

Nach der Atomkatastrophe von Fukushima im März 2011 waren zunächst alle Kernkraftwerke abgeschaltet worden, um sie auf ihre Sicherheit zu prüfen.

In der Anlage in Fukushima selbst kämpfen die Betreiber weiter mit den Folgen. Die Wassertanks auf dem AKW-Gelände sind langsam voll, derzeit werden zusätzliche gebaut. Am Mittwoch begann Tepco damit, in die Kraftwerksruine eingedrungenes Grundwasser in den Pazifischen Ozean abzulassen. Die radioaktive Belastung des Wasser überschreite die zugelassenen Grenzwerte nicht, erklärte die Betreiberfirma Tepco.

Tepco hat bislang kein Mittel gefunden, um das kontaminierte Grundwasser ordnungsgemäß lagern oder filtern zu können. Das Grundwasser sprudelt durch den Keller in die Anlage und wird dort massiv verseucht. Momentan kann es nicht gefiltert werden, berichtet die japanische Mainichi.

Denn der eigentliche Schlachtplan, dass Wasser zu lagern und durch ein ALPS-Dekontaminierungssystem zu leiten, ist nicht umsetzbar. Die Inbetriebnahme des ALPS-System liegt bereits sechs Monate hinter dem Zeitplan. Die Verzögerung ruht daher, dass bislang nur gecheckt wurde, ob das gefilterte, radioaktive Material im richtigen Winkel in den Kanister tropft, zitiert die Tageszeitung einen Arbeiter vor Ort.

Von insgesamt drei Filtervorrichtungen ist das einzig funktionierende Gerät wegen einem Defekt nun auch ausgeschaltet worden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...