Finanzen

Trotz Tender: Weniger Kredite für die Privatwirtschaft

28.03.2012 12:40
Lesezeit: 1 min

Über eine Billion Euro pumpte die EZB mittels ihres 3-Jahres-Tender in die europäischen Banken. Doch trotz Mario Draghis Hoffnung kommt davon nichts in der Privatwirtschaft an. Die Kreditvergabe ist im Februar sogar deutlich zurückgegangen.

Es ist noch nicht so lange her, dass Mario Draghi, nachdem er ausdrücklich darauf hingewiesen hatte, dass überwiegend deutsche Banken auf den zweiten Tender zugegriffen haben (hier), bemerkte, er sei zuversichtlich, dass das Geld diesmal in der Privatwirtschaft landen würde.

Er begründete seine Annahme damit, dass überwiegend kleine Banken sich am Tender bedient hätten und diese eher dazu tendieren, einen direkten Draht in die Unternehmen zu haben. Doch trotz der nun insgesamt mehr als einer Billion Euro, die über den 3-Jahres-Tender in die europäischen Banken geflossen sind, denken die Banken nicht daran, Kredite zu vergeben.

Im Februar ist die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen gegenüber dem Vormonat sogar um drei Milliarden Euro zurückgegangen, zeigen die neuesten Daten der EZB. Anfang des Jahres legte jährliche Wachstumsrate bei den Krediten noch um 0,7 Prozent zu. Nun liegt sie bei nur mehr 0,4 Prozent – der niedrigste Stand seit Juni 2010. „Das Risiko einer Kreditklemme in Teilen der Region ist noch nicht ganz verschwunden“, kommentiert Martin van Vliet von der ING gegenüber der FT.

Entsprechend nutzen die Banken das Geld der EZB derzeit vorwiegend, um es in Staatsanleihen zu investieren oder es über Nacht bei der EZB zu deponieren. Die Europäische Zentralbank selbst sagte Anfang des Monats, das es vermutlich „mehrere Monate dauern würde“ bis das Geld in den Unternehmen und Haushalten in Form von Krediten sichtbar werde. Der Rückgang der Kredite spricht allerdings dagegen.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Visa ebnet Weg für KI-Agenten im Online-Handel – Der stille Umbau des Zahlungsverkehrs hat begonnen
02.05.2025

Visa läutet das Zeitalter des KI-Handels ein: Künstliche Intelligenz soll künftig im Namen der Nutzer einkaufen und bezahlen –...

DWN
Politik
Politik AfD gesichert rechtsextremistisch: Verfassungsschutz stuft die Partei als rechtsextrem ein - AfD kündigt juristische Schritte an
02.05.2025

Der Verfassungsschutz hat die gesamte AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. In einer ersten Reaktion kündigt die...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Ursprung und Labor-These: China widerspricht US-Regierung
02.05.2025

China macht die USA für den Ursprung des Coronavirus verantwortlich und beschuldigt die US-Regierung, das Thema zu „politisieren“, um...

DWN
Panorama
Panorama Teure Tierliebe: Deutsche geben mehr als sieben Milliarden für Haustiere aus
02.05.2025

Heimtiermarkt trotzt Wirtschaftsflaute: Über sieben Milliarden gaben die stolzen Besitzer im vergangenen Jahr für ihre Haustiere aus....

DWN
Politik
Politik Jugendtrendstudie 2025 belegt: Junge Frauen in Deutschland leben mit massiver Angst vor Übergriffen
02.05.2025

Die aktuelle Jugendtrendstudie offenbart, dass die junge Generation sich in ihrem Land nicht mehr sicher fühlt. Besonders Frauen haben...

DWN
Politik
Politik Kommunalwahlen in Grossbritannien: Nigel Farage und seine Reform UK Partei siegen in Starmers Wahlkreis
02.05.2025

Schwere Niederlage für Labour: In Umfragen hatten sie bereits vor den beiden traditionellen britischen Parteien die Nase vorn. Nun zeigt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rezept für nachhaltige Führung: Was moderne Teamleiter im Jahr 2025 wirklich brauchen
02.05.2025

In einer zunehmend digitalen Arbeitswelt entscheidet nicht mehr Autorität, sondern Empathie und Strategie über den Führungserfolg.

DWN
Panorama
Panorama Kirchensteuer und Kirchgeld 2025: Höhere Einkommensgrenzen sorgen für Entlastung
02.05.2025

Haben Ehepaare unterschiedliche Konfessionen und geben gemeinsam eine Steuererklärung ab, kann das Finanzamt eine zusätzliche Abgabe...