Gemischtes

Wissenschaftler fordern von der WHO lockere Regeln für E-Zigarette

Lesezeit: 1 min
30.05.2014 00:41
Die WHO plant dieselben strikten Regeln für elektronische Zigaretten wie bei gewöhnlichen Tabak-Produkten. Eine Reihe von internationalen Wissenschaftlern fordert die WHO in einem Appell auf, ihre Meinung zu ändern. Die E-Zigarette sei die „beste Erfindung im Gesundheitsbereich seit über dreißig Jahren“.

Dutzende Wissenschaftler haben die Weltgesundgeheitsorganisation (WHO) in einem Schreiben aufgefordert, elektronische Zigaretten (E-Zigaretten) nicht den gleichen strikten Regeln zu unterziehen wie gewöhnliche Tabak-Produkte. Der Aufruf wurde von 53 Wissenschaftlern aus zwölf Ländern unterzeichnet und direkt an die Vorsitzende der WHO, Dr. Margaret Chan gerichtet.

Sollte E-Zigaretten unter dieselben Restriktionen fallen, wie normale Zigaretten, droht ihnen ein weitreichendes Verbot in öffentlichen Plätzen überall auf der Welt. Während Anti-Raucher-Initiativen wie „Action on Smoking“ den Anstieg der E-Zigaretten grundsätzlich begrüßen, bleibt die WHO weiterhin skeptisch was die gesundheitlichen Folgen der neuen Technologie anbelangt.

So veröffentlichte die Financial Times kürzlich ein geleaktes Dokument der WHO, aus dem hervorgeht, dass restriktive Maßnahmen gegen die E-Zigaretten bereits in Planung sind. Demnach plant die WHO die E-Zigaretten in das sogenannte Abkommen zur Tabak-Kontrolle mitaufzunehmen, das von fast allen Staaten außer den USA unterzeichnet wurde. Darin verpflichten sich die Länder Maßnahmen zu ergreifen, um die Raucherraten drastisch zu senken. Als Begründung wird in dem Dokument angeführt, dass die schnelle Verbreitung der E-Zigaretten in „einer neuen Welle der Tabak-Epidemie“ resultieren könnte. Eine endgültige Entscheidung der WHO wird bei einem Treffen in Moskau Ende Oktober erwartet.

E-Zigaretten sind ein Teil der Lösung, nicht des Problems. Wenn die WHO so weitermacht und die E-Zigaretten auslöscht, lässt sie sich eine der größten Gesundheitsinnovationen der letzten drei Jahrzehnte entgehen, die Millionen von Leben retten könnte“, sagte Professor Gerry Stimson vom Imperial College in London. Er ist einer der Unterzeichner des Aufrufs.

Der Umsatz mit E-Zigaretten ist von rund 14,7 Millionen Euro im Jahr 2008 auf 2,2 Milliarden Euro im Jahr 2013 bestiegen. Inzwischen sind auch die großen Tabak-Konzerne in das Geschäft eingestiegen. Kritiker sehen das sehr skeptisch, denn die großen Tabakkonzerne haben ein natürliches Geschäftsinteresse daran, ihre Kunden süchtig nach klassischen Tabakprdoukten zu halten. So hat auch British American Tobacco im letzten Jahr eine E-Zigarette auf den Markt gebracht. Der Konzern hatte im letzten Jahr einen Vorsteuergewinn von 6,8 Milliarden Euro. Der Konzern hat ebenfalls einen Appell an die WHO gerichtet und sie augefordert ihre Pläne zu überdenken.

„Wenn E-Zigaretten als Tabak-Produkte klassifiziert werden, dann steigen die Hürden für Raucher sich weniger gefährliche Alternativen zu suchen. Das kann nur schlecht für die öffentliche Gesundheit sein“, zitiert die FT Kingsley Wheaton, einen führenden Vertreter von British American Tobacco.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...