Deutschland

Graue Eminenz der Bundesbank tritt ab

Der als graue Eminenz in der Bundesbank gefürchtete Rudolf Böhmler tritt ab. Ob sein Abgang in den Ruhestand mit den bevorstehenden Maßnahmen der EZB zu tun hat, ist nicht bekannt.
04.06.2014 16:30
Lesezeit: 1 min

Rudolf Böhmler, das dienstälteste Mitglied des Bundesbank-Vorstands, hört auf. Der 68 Jahre alte Jurist werde sich zum Jahreswechsel zurückziehen, teilte die Bundesbank am Dienstag in Frankfurt mit. Gründe für den Schritt wurden nicht genannt. Böhmler gehört dem Vorstand der deutschen Notenbank seit 2007 an. Im Juli 2012 hatte er eine zweite fünfjährige Amtszeit begonnen, die er nur wenige Tage vor seinem 69. Geburtstag nach der Hälfte vorzeitig beenden wird. Böhmler verantwortet bei der Bundesbank unter anderem die Ressorts Personal, Controlling, Rechnungswesen und Verwaltung.

Vor seinem Wechsel nach Frankfurt war der leidenschaftliche Radfahrer unter anderem Chef der Staatskanzlei des Landes Baden-Württemberg. Wer Böhmlers Nachfolger wird, ist noch offen. Klar ist aber, dass nach Regeln für die Besetzung des Bundesbank-Vorstands die beiden Bundesländer Thüringen und Sachsen einen Nachfolger bestimmen werden. Ihr Vorschlag geht dann über den Bundesrat zum Bundespräsidenten. Dieser ernennt Vorstände der Bundesbank offiziell.

Als Böhmler vor sieben Jahren ins Amt kam, riskierte der damalige Bundesbank-Chef Axel Weber einen Konflikt, weil er Böhmler für ungeeignet hielt. Weber musste Böhmler schließlich akzeptieren. Dieser profilierte sich in den darauf folgenden Jahren als „Innenminister“ der Zentralbank, während Weber und nach dessen Rücktritt 2011 Jens Weidmann sich als Präsidenten um die Kernaufgaben der Geldpolitik kümmerten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...