Politik

China: Eisen- und Stahlpreis auf Rekordtief

Die Preise für Eisenerz und Stahl sind in China erneut massiv gefallen. Eine Tonne Eisenerz kostet zur Lieferung mit 93,50 Dollar so wenig wie noch nie. Die schwächelnde Baukonjunktur sowie überfüllte Lager in den Verladehäfen dämpfen die Nachfrage deutlich.
12.06.2014 10:18
Lesezeit: 1 min

Eine schwache Nachfrage hat die Preise für Eisenerz in China am Donnerstag erneut belastet. An der Börse Singapur kostete eine Tonne Eisenerz zur Lieferung in das aufstrebende Schwellenland mit 93,50 Dollar so wenig wie noch nie. Der chinesische Eisenerz-Future verlor bis zu 2,3 Prozent und markierte mit 667 Yuan (107 Dollar) je Tonne ebenfalls einen Tiefstwert.

Die schwächelnde Baukonjunktur in China sowie überquellende Lager in den Verladehäfen dämpfen die Nachfrage der örtlichen Eisenerz-Hütten. Außerdem sind wegen der strengeren Regeln zur Kreditvergabe Unternehmen gezwungen, Erzbestände zu verkaufen, um an Bargeld zu kommen. „Einige mussten dabei sogar Verluste in Kauf nehmen“, sagte ein Börsianer.

Im Sog der fallenden Eisenerz-Preise gab auch der in Shanghai gehandelte Stahl-Future nach. Er fiel um bis zu ein Prozent auf 3026 Yuan (486 Dollar) je Tonne. „So lange es kein starkes Wachstum der Stahl-Nachfrage gibt, wird der Preis unter Druck bleiben“, sagte Analyst Ding Rui von Zhongcai Futures. Eine Erholung der chinesischen Baukonjunktur sei nicht in Sicht.

Aufgrund einer geplatzten Firmenanleihe schickte die chinesische Regierung erst im April ein großes Bau-Unternehmen in die Insolvenz (mehr hier). Die anhaltende Krise der Baubranche gefährdet zudem die großen Stahlpkonzerne in China, die auf immensen Überkapazitäten sitzen bleiben (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung für Verbraucher: "Fatales Signal"
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....