Politik

Isis Führer al-Baghdadi: Wird er der neue Osama Bin-Laden?

Der Chef der Isis-Extremisten Abu Bakr al-Baghdadi möchte offenbar die Nachfolge von Osama bin-Laden antreten. Doch nach Angaben eines britischen Oberstleutnants gibt es mehrere Personen mit dem Namen Abu Bakr al-Baghdadi. Dieser sei ein Kampfname für zahlreiche Islamisten-Führer.
06.07.2014 19:20
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Anführer der Islamisten-Organisation Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (Isis), Abu Bakr al-Baghdadi, ist für die Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.

Doch während sich die Politiker in Bagdad über die Führung und Zusammensetzung der neuen Regierung streiten, hat er sich zum Kalifen der islamischen Welt ausgerufen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob er der neue Osama Bin-Laden wird? Ein Terror-Fürst ist er allemal. Das konnten die Menschen in Syrien und Irak hautnah miterleben.

Ein am Samstag im Internet verbreitetes Video erweckt den Eindruck, dass al-Baghdadi in einer Moschee im Mossul gepredigt hat. Dort richtet er seine Worte an alle Muslime in der Welt und an solche, die es noch werden wollen. Die Position eines Kalifen inne zu haben, sei eine Bürde.

„Ich bin euer Führer. Doch ich bin nicht der Beste unter euch. Wenn ihr meint, dass ich auf dem rechten Pfad bin, dann unterstützt mich. Wenn ihr hingegen meint, dass ich auf dem falschen Pfad bin, dann berät mich.“

Dafür dass er und seine Gottes-Kämpfer nahezu die gesamte Welt erobern und unliebsame Personen ermorden möchten, gibt er sich in seiner Rede relativ genügsam.

Ob er tatsächlich die Person auf dem Video ist, lässt sich nicht nachprüfen. Die Regierung in Bagdad bezeichnete das Video als Fälschung. Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur Reuters in Mossul, ein schwarz gekleideter Mann sei ihnen in der Moschee als Abu Bakr al-Baghdadi vorgestellt worden, der die Freitagspredigt halten werde. Nach dem Gebet habe der Mann in einem großen Fahrzeugkonvoi den Platz verlassen.

Al-Baghdadi und Isis sind wie aus dem Nichts im Irak erschienen und haben große Teile des West-Iraks und kleinere Teile des Nord-Iraks erobert. Er befand sich von 2005 bis 2009 im Südirak in US-Gefangenschaft. Der britische Oberstleutnant Sir Graeme Lamb sagt, dass die Briten und Amerikaner Männer mit dem Namen Abu Bakr al-Baghdadi schon ein halbes Dutzend Mal getötet oder gefangen genommen haben.

„Ich bin mir nicht mehr sicher, ob man Fakt und Fiktion noch trennen kann“, zitiert The Telegraph Lamb. Der Name Abu Bakr al-Baghdadi sei offenbar ein Kampfname für mehrere Leute. Anders sei die durchgehende Wiederauferstehung des Isil-Führers, nicht zu erklären.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie The bright, bright future ahead (AI): Bringt künstliche Intelligenz uns eine bessere Zukunft?
13.07.2025

Es geht Schlag auf Schlag. Bald, so hört man, haben wir die AGI (artificial general intelligence) und danach kommt die Superintelligence....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsideen schützen: Mehr Umsatz für Unternehmen mit Patenten und Marken
13.07.2025

Mehr als 50-Prozent mehr Umsatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationen schützen – warum cleverer Schutz der...

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...