Politik

USA: Neo-Konservative wollen Kurs gegen Putin verschärfen

Lesezeit: 1 min
07.07.2014 01:20
Die US-Neokonservativen möchten Hillary Clinton bei der kommenden Präsidentschaftswahl im Weißen Haus sehen. US-Präsident Obama finden sie in Fragen der Außenpolitik zu lasch. So fordern sie Militär-Schläge gegen den Iran und Syrien. Doch auch der russische Präsident Wladimir Putin müsse bekämpft werden.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

US-Präsident Barack Obama ist den Neo-Konservativen (Neocons) in Washington ein Dorn im Auge. Sie fordern von ihm noch aggressivere Schritte in der US-Außenpolitik. Nun gehen sie ein Bündnis mit Hillary Clinton ein, um sie bei den Präsidentschaftswahlen 2016 ins Weiße Haus zu hieven.

In der Demokratin sehen sie eine Verwandte im Geiste. Mit ihr planen sie eine Rückkehr in die US-Außenpolitik. Denn im vergangenen Jahrzehnt hat US-Präsident Obama penibel darauf geachtet, die Neo-Konservativen aus der Außenpolitik Amerikas herauszuhalten. Das ist ihm im Fall der Ukraine nicht gelungen. Die Neocons zeichnen sich dadurch aus, dass sie schnell auf Militär-Schläge zurückgreifen. Diese Ansicht vertreten sie auch in Bezug auf den Iran und Syrien.

Doch die enge Beziehung zwischen Clinton und den Neo-Konservativen überrascht nicht. Während ihrer Amtszeit als US-Außenministerin gründete der bekannte Neocon Robert Kagan eine gesonderte Berater-Gruppe im US-Außenministerium, berichtet die New York Times. Er ist auch Mitbegründer der einflussreichen neo-konservativen Denkfabrik Project for the New American Century (PNAC). Seine Ehefrau ist die US-Diplomatin Victoria Nuland die ebenfalls zu den Neocons gehört.

Aktuell findet im US-Außenministerium ein Machtkampf zwischen Neocons und Obama-Unterstützern statt. Sollten die Neocons in den kommenden Jahren erneut die Oberhand gewinnen, würde sich die US-Außenpolitik schlagartig ändern. So würden sie in der Russland-Politik Amerikas einen offensiveren Kurs einschlagen.

Wladimir Putin wird von ihnen als Feind betrachtet. Die USA seien in drei wichtigen Fragen auf Russland angewiesen: Verständnis in Verteidigungs-Fragen, Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus und Hilfe bei der Eindämmung der Bestrebungen von Schurken-Staaten. In allen Fragen sei das „Putin-Regime ein unerbittliches Hemmnis“, schreibt der Neo-Konservative David Satter in einem Artikel des Wall Street Journals.

Das habe die Obama-Regierung im Zuge der Bombenanschläge von Boston, der Syrien-Krise, der Iran-Frage und der Stationierung des Raketenabwehr-Schirms in Polen und Tschechien beobachten können. Wladimir Putin habe niemals einen „guten Willen“ gegenüber den USA gezeigt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...