Finanzen

Spanien: Investoren kaufen Anleihen wegen EU-Hilfe

Weil die Investoren auf ein baldiges Eingreifen der EZB hoffen, konnte Spanien zu vergleichsweise günstigen Zinsen Geld am Kapitalmarkt aufnehmen. Doch diese Hoffnung könnte bereits im nächsten Monat verfliegen und die Zinsen wieder explodieren.
28.08.2012 11:59
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Gegen Montis-Sparkurs: Bewaffneter Aufstand von Minenarbeitern

Obwohl die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Spanien noch schlechter ausfallen (mehr hier) konnte es heute kurzfristige Staatsanleihen im Wert von 3,6 Milliarden Euro ausgeben. Spanien musste dabei deutlich geringere Zinsen bieten als bei der vergangenen Auktion. Anleihen mit einer Laufzeit von drei Monaten wurden mit einer Rendite von 0,946 Prozent ausgegeben. Zuvor musste Spanien dafür 2,434 Prozent bieten. Bei sechsmonatigen Anleihen sank der Zinssatz von 3,691 Prozent auf 2,026 Prozent.

Die deutlichen niedrigeren Zinsen sind mit der Erwartung der Investoren zu erklären, dass Spanien schon bald ein vollständiges Rettungspaket der EU in Anspruch nehmen könnte. Die Ankündigungen der EZB, Staatsanleihen von angeschlagenen Eurostaaten zu kaufen (mehr hier), dürften die Investoren dazu motiviert haben, die kurzfristigen spanischen Anleihen auch zu einem geringen Zinssatz aufzunehmen.

Die Finanzierungskosten Spaniens könnten allerdings schon bald wieder in die Höhe schnellen: „Der eigentliche Test beginnt im nächsten Monat, wo sich die Stimmung erheblich verschlechtern könnte, sollten die EZB-Maßnahmen zur Stützung spanischer und italienischer Anleihen hinter den Erwartungen bleiben“, sagte der Anleihenmanager Nick Spiro dem Guardian.

Mehr Themen:

Investor: EZB wird trotz Inflations-Gefahr in großem Stil Geld drucken

Credit Suisse: ESM ist zu klein für Rettung von Spanien und Italien

„Rechenfehler“: Spanien findet neues Milliarden-Loch im Haushalt

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Milliardenpläne in der Arktis: Konkurrenz für Suez- und Panamakanal
09.08.2025

China und Russland treiben gemeinsam ein Milliardenprojekt in der Arktis voran, das den Suez- und Panamakanal umgehen könnte. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen So werden Sie reich mit Autos: Warum Oldtimer besser sind als Aktien
09.08.2025

Oldtimer als Kapitalanlage? Zwei Autoprofis erklären, warum Klassiker und Supersportwagen echte Geldmaschinen sind – und welche Modelle...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle treiben Afrika in Chinas Einflusszone
09.08.2025

Afrikas Exporte geraten ins Fadenkreuz von Trumps Zollhammer – doch für China öffnet sich ein geopolitisches Zeitfenster. Wie der...

DWN
Politik
Politik Haushaltsplan: Sondervermögen Infrastruktur – wohin fließt das Geld eigentlich?
09.08.2025

Nach viel Hin und Her haben sich Union und SPD auf einen Haushaltsplan 2025 und folgend bis 2029 geeinigt. Neben hohen Investitionen in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Umbau der US-Verteidigung stellt Milliardenprojekte infrage
09.08.2025

Donald Trump krempelt die US-Verteidigung radikal um: Alte Kampfjets werden verschrottet, Milliarden in neue Tarnkappenbomber investiert....

DWN
Politik
Politik 50 Jahre Abkommen von Helsinki – ein Pakt ohne Erbe
09.08.2025

Vor 50 Jahren versprach das Abkommen von Helsinki eine neue Weltordnung aus Kooperation und Respekt. Heute, im Zeitalter hybrider Kriege,...

DWN
Technologie
Technologie Globale Bank-ID: Yubico-Gründerin will Passwörter abschaffen – Milliardenpotenzial für deutsche Firmen
09.08.2025

Die Gründerin von Yubico will mit ihrer Stiftung Siros ein globales, offenes System für digitale Identitäten schaffen – sicher wie ein...

DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-5: So verwenden Sie das neue ChatGPT-Modell
08.08.2025

Open AI erlaubt erstmals tiefe Einblicke in die Denkweise von ChatGPT. Wer die neue Erweiterung nutzt, kontrolliert nicht nur Daten –...