Finanzen

Deutsche Steuerzahler verlieren Millionen bei Banken-Skandal in Österreich

Lesezeit: 1 min
18.07.2014 01:03
Die deutschen Steuerzahler verlieren knapp 7 Millionen Euro beim Hypo Alpe Adria Haircut. Das ist der Anteil eines 150 Millionen Euro Totalverlusts der Weltbank. Der Betrag, für den einige Schulen und Kindergärten saniert werden könnten, zeigt: Über internationale Organisationen werden deutsche Steuergelder im großen Stil vernichtet. Die Verantwortung dafür trägt niemand.
Deutsche Steuerzahler verlieren Millionen bei Banken-Skandal in Österreich

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Weltbank sitzt auf nachrangigen Anleihen der Hypo-Bank im Wert von 150 Millionen Euro. Diese bestätigte ein Sprecher der Bank. Wegen dem bereits durch das österreichische Parlament beschlossene Hypo-Gesetz bedeutet das für die Weltbank den Totalverlust dieser Summe.

Deutschland hält rund 4,46 Prozent der Anteile der Weltbank. Daher muss das Land von den insgesamt 150 Millionen Euro Totalausfall eben diesen Anteil tragen. Konkret bedeutet das 6,7 Millionen Euro Verlust für den deutschen Steuerzahler, verursacht durch das Hypo-Investment der Weltbank.

Ein Ansuchen der Weltbank um eine Ausnahme vom Schuldenschnitt wurde abgelehnt. „Eine Bevorzugung einzelner Gläubiger im Gesetz ist nicht möglich“, so der Sprecher des Ministeriums.

Das Gesetz muss am 24. Juli noch durch die zweite Kammer des österreichischen Parlaments gehen, was allerdings nur eine Formsache ist. Zwei Wochen später tritt es in Kraft. Ab diesem Moment verfallen die gesamten 890 Millionen Euro an nachrangigen Hypo-Anleihen. Es wäre das erste Mal in Europa, dass ein zahlungsfähiges Bundesland - in diesem Fall Kärnten - ein Garantie-Versprechen bricht (mehr dazu hier).

Der DWS-Fonds der Deutschen Bank hält mit 200 Millionen Euro den größten Teil. Danach folgt schon die Weltbank, berichtet Bloomberg.

Der geplante Schuldenschnitt bei der Skandalbank Hypo Alpe Adria rief bereits den Internationalen Währungsfonds auf den Plan. Die österreichische Regierung setze damit das Vertrauen internationaler Investoren aufs Spiel (mehr dazu hier).

Anfang Juli wurde bekannt, dass ein Polizei-Bericht im Fall Hypo-Alpe Adria schwere Vorwürfe gegen führende Mitglieder der BayernLB und den EX-Chef der Krisenbank erhebt. Sie sollen schon lange von der desolaten Lage der Hypo gewusst haben. Deshalb planten sie die Bank an Österreich loszuwerden. Der damalige Chef der Hypo kassierte dafür eine Millionen-Abfindung (mehr dazu hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Experte: EU-Zölle gegen chinesische E-Autos wären riskanter „Bumerang“
04.10.2023

Die EU-Kommission prüft die Verhängung von Importzöllen gegen chinesische Elektroautos. Ein Experte erwartet vor allem für deutsche...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: FDP stellt Bundesländern Ultimatum
04.10.2023

Die Folgen der laxen Migrationspolitik fliegen der Ampel um die Ohren. Es riecht nach Panik hinter den Kulissen. Derweil finanzieren die...

DWN
Technologie
Technologie Strauchelnde Windbranche gefährdet Klimaziele der EU
04.10.2023

Die Windkraft steckt in der Krise, die ambitionierten Vorgaben der EU rücken in weite Ferne.

DWN
Politik
Politik USA: Machtkampf bei Republikanern eskaliert
04.10.2023

Die Spannungen innerhalb der republikanischen Partei entladen sich in einem handfesten Machtkampf. Jetzt wurde der erste Top-Funktionär...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft begrüßt Steuervorschläge von Friedrich Merz
04.10.2023

Die Vorschläge von CDU-Chef Friedrich Merz zur Reform der Besteuerung von Unternehmen haben ein zwiespältiges Echo ausgelöst. Während...

DWN
Politik
Politik Niederländer Wopke Hoekstra soll neuer EU-Klimakommissar werden
04.10.2023

Der EU-Umweltausschuss empfiehlt Wopke Hoekstra als neuen EU-Klimakommissar. Hoekstra muss noch die Zustimmung des gesamten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massiver Einbruch in der deutschen Startup-Szene
03.10.2023

Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist sowohl die Zahl als auch besonders der Umfang der Finanzierungen für deutsche Start-up-Unternehmen...

DWN
Politik
Politik Illegale Migration: Polen, Tschechien und Österreich führen Grenzkontrollen ein
04.10.2023

Der starke Anstieg der illegalen Migration nach Europa zwingt zu einer Abkehr vom Kernelement des Schengen-Systems.