Unternehmen

China verbietet Apple-Computer im öffentlichen Dienst

Chinas Regierung hat den Kauf von Apple-Produkten für den öffentlichen Dienst verboten. iPads und MacBooks stehen künftig auf dem Index für Produkte, die mit öffentlichen Geldern nicht mehr gekauft werden dürfen. Die Regierung zweifelt an der Sicherheit von Apple-Computern. Die Chinesen verschärfen damit die Gangart im Konkurrenzkampf mit den USA.
07.08.2014 00:43
Lesezeit: 1 min

Chinas Regierung hat zehn Apple-Produkte aus der Liste der Produkte gestrichen, die in China von öffentlichen Geldern angeschafft werden dürfen. Betroffen sind unter anderem iPads und Macbooks, berichtet Bloomberg mit Bezug auf einen chinesischen Offiziellen, der Einblick in die unveröffentlichte Liste hat. Demnach fehlten die Produkte auf der aktuellsten Version der Liste, die von der Nationalen Entwicklungs-und Reformkommission und dem Finanz-Ministerium ausgearbeitet wird.

Begründet werden die Verbote mit Sicherheitsbedenken gegen die US-amerikanischen Firmen, die China der Wirtschaftsspionage verdächtigt.

Apple ist nur der jüngste Fall in einer Serie von Sanktionen gegen US-Technologie-Unternehmen. Erst vor Kurzem wurde Windows 8 aus chinesischen Behörden verbannt und ein Kartellverfahren gegen Microsoft eingeleitet (mehr hier). Auch Virenscanner von Symantec (SYMC) und Kaspersky Lab sind künftig verboten.

Gleichzeitig unterstützt die Regierung die Entwicklung eines chinesischen Betriebssystems. Ziel sei es, künftig nur noch Programme chinesischer Hersteller zuzulassen, berichteten Staatsmedien mit Bezug auf die Beijing Qingnianbao.

Hintergrund sind eskalierender Spannungen zwischen den Ländern über Hacking und Cyber-Spionage-Vorwürfe. Im Mai hatten zudem US-Staatsanwälte angekündigt, fünf chinesischen Offiziere wegen angeblichen Diebstahls von Betriebsgeheimnissen zu verklagen (mehr hier). China drohte daraufhin mit Vergeltungsmaßnahmen und begann, Technologie-Unternehmen im Land auf potenzielle Sicherheitsverletzungen zu durchleuchten. Im Juli beschlagnahmten chinesische Regulierungsbehörden dann Computer und Dokumente aus Microsoft-Büros in vier chinesischen Städten. Auch Google und Facebook werden beschuldigt, mit dem US-Geheimdienst zusammenarbeiten.

Das Verbot für staatliche Behörden ist Analysten zufolge auch ein Signal an alle anderen Unternehmen und halbstaatliche Stellen. Mark Po, Analyst bei UOB Kay Hian Ltd in Hong Kong sagte zu Bloomberg: „Die chinesische Regierung will dafür sorgen, dass ausländische Unternehmen nicht zu viel Einfluss in China bekommen.“

Auch die Bundesregierung hat bereits vor dem Sicherheitsrisiko bei Windows 8 gewarnt. Microsoft hat die Möglichkeit, Hardware und Software des Computers durch Windows 8 zu kontrollieren. Das könnte sich widerum die NSA zunutze machen (mehr hier).

Apple machte im vergangenen Quartal rund 16 Prozent seines 37 Milliarden-Umsätze in China. Allein der IPad Umsatz in China stieg um 51 Prozent, sagte Apple-CEO Tim Cook noch im Juli.

 

 

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