Deutschland

ETH Zürich: Crash bei Schweizer Immobilien abgewendet

Lesezeit: 1 min
03.09.2014 12:43
Schweizer Forscher halten die Immobilienblase in der Schweiz für gebannt. Den großen Crash werde es nicht geben. Die neue Normalität nach der Finanzkrise lasse es zu, dass der Schweizer Immobilienmarkt eine sanfte Landung hinlegen werde. Damit widersprechen die Forscher der ETH Zürich der Schweizer Großbank UBS.

Mehr zum Thema:  
Banken >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Banken  

Ein Videofilm (am Ende des Artikels) soll beweisen, dass die Gefahr einer Immobilienblase in allen Schweizer Bezirken gebannt ist. Die Risikoforscher von der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) widersprechen damit den Beobachtungen der Schweizer Großbank UBS, nach der noch mindestens 12 Bezirke als „Gefahrenregionen" bezeichnet werden müssen.

Die ETH-Forscher beziehen sich in ihrem Immobilienreport auf die Entwicklung des Schweizer Immobilienmarktes seit 2006, als unmittelbar vor dem Ausbruch der Finanzkrise. Die Entwicklung zeige, dass das Risiko langsam aber kontinuierlich abnehme. Der Markt habe sich deutlich abgekühlt.

„Wie aufgrund des politisch-wirtschaftlich stabilen Rahmens in der Schweiz zu erwarten war, kam es trotz der angespannten Situation zu keinem Immobilien-Crash. Die Entwicklung bestätigt: Blasen platzen in der Schweiz in Anbetracht der besagten Stabilität nicht plötzlich, sondern sie lassen langsam Luft ab."

„Das überschwängliche Element ist deutlich zurückgegangen. Investoren surfen heute nicht mehr auf der Preisblase“, sagte ETH- Risikoforscher Didier Sornette dem Tagesanzeiger. „Das Ende der Achtzigerjahre markierte den Beginn einer dreissigjährigen Periode finanziellen Überschwangs mit diversen Boom- und Bust-Zyklen.“ Die neue Normalität nach der Finanzkrise sei anders. Vor dem Hintergrund der Stagnation in Europa werde sich der Schweizer Immobilienmarkt halten können.

Die Entwicklung des Immobilienmarktes hänge jedoch von vielen Faktoren ab, so zum Beispiel vom Libor-Zins, von Entwicklungen auf dem Hypothekarmarkt, vom Wechselkurs zum Euro, von der Höhe ausländischer Direktinvestitionen in der Schweiz sowie Schweizer Direktinvestitionen im Ausland Auch der Verlauf des Bruttoinlandprodukts und die Zuwanderung spielen eine Rolle. Je nach Datengrundlage können Bezirke in der Schweiz ihren Status ändern. Die Kategorien reichen von „kritisch“, „zu überwachen“, „zu beobachten“ und „Veränderung der Preisentwicklung“.

Starke Anzeichen einer Blasengefahr gebe es nirgendwo mehr. Anfang 2013 habe es noch elf kritische Bezirke gegeben, so die Forscher. Das Modell der ETH beruhe nicht auf den absoluten Preisen, sondern auf der Preisdynamik und besonders auf einem Preisanstieg, der schneller als exponentiell verläuft. Und ein solcher sei in der Schweiz nicht zu beobachten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Banken >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...