Technologie

Thailand entwickelt Roboter zur Qualitätskontrolle von Curry-Gerichten

Thailands Regierung hat einen Roboter zur Kontrolle einheitlicher Qualitätsstandards für thailändisches Essen entwickelt. Die Maschine soll Thai-Gerichte mittels chemischer Sensoren als „authentisch“ bewerten. Die Geräte sollen vor allem in Länder mit vielen Thai-Restaurants verkauft werden. Denn dort sei die Qualität besonders schlecht.
11.10.2014 23:45
Lesezeit: 1 min

Thailands Regierung hat einen Roboter zur Kontrolle einheitlicher Qualitätsstandards für thailändisches Essen entwickelt. Die Maschine soll Thai-Gerichte wissenschaftlich bewerten.

Dazu scannt ein kastenförmige Apparat mit 10 Sensoren und Mikrochips eine Essens-Probe und produziert anhand der elektrischen Leitfähigkeit eine chemische Signatur.  Diese misst es dann an einem Standard aus chemischen Koordinaten, der als „Authentische Version“ gilt. Diese wurde durch Umfragen unter Test-Essern an der Universität von Bangkonk bestimmt. Zeigt die Maschine weniger als 80 von 100 Punkten an, gilt das Gericht als „nicht authentisch“.

Thailands Natinale Innovations-Agentur hat ein Drittel ihres rund eine Million Dollar großen Investitions-Budgets  für das „Thai Delicious“Programm ausgegeben. Wie die New York Times berichtet, gingen davon allein 100.000 Euro in die Entwicklung der Maschine.  Zu dem Projekt gehört auch ein staatlich finanziertes „Thai Delicious Committee“, das die Entwicklung überwacht. Es besteht aus Regierungsvertretern, Forschern, einem Chefkoch und einem Restaurant-Kritiker.

Das Committee und beschreibt die Maschine als „intelligenten Roboter, der Gerüche und Geschmäcker in Essens-Zutaten mit Sensor-Technologie genau wie ein Gourmet-Kritiker bewerten kann.“ So soll der Roboter ein richtig zubereitetes Curry mit der richtigen Mixtur aus Thai-Basilikum, Curry-Paste und frischer Cocos-Milch von einer schlechten Kopie unterscheiden.

Die Geräte für 18.000 Dollar pro Stück sollen auch an thailändische Botschaften in Ländern mit vielen Thai-Restaurants verkauft werden. Denn insbesondere im Ausland sei die schlechte Qualität der Thai-Küche ein Problem, so die NYT. Das liege einerseits an der Abschwächung der Schärfe, wodurch die empfindliche Balance zwischen Süß, Sauer, Salzig und Scharf verletzt werde. Andererseits würden oft  typisch thailändische Gewürze durch minderwertige Zutaten ersetzt, weil die Originale außerhalb Thailands schwer erhältlich sind.

Premierministerin Yingluck Shinawatra hatte die Idee angeblich bei einem Toilettenbesuch in New York. Die dort aushängenden Listen für die Reinigungskräfte zur Eintragung der Hygiene-Inspektionen hätten sie inspiriert, ein System zur Qualitätskontrolle für Thai-Küchen einzuführen. Daraus entstand auch ein offizielles Thai Delicious Logo, das Restaurant an ihre Menüs heften können, wenn sie das staatlich anerkannte Rezept verwenden. Auch eine offizielle Rezepte-App gehört dazu.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...