Finanzen

Krise kehrt zurück: Griechische Staatsanleihen stürzen ab

Nachdem sich die Kurse griechischer Staatsanleihen vor einiger Zeit kurzzeitig erholt hatten, stürzten sie am Dienstag auf ein neues Rekordtief. Offenbar trauen die Anleger dem Versprechen Draghis nicht mehr, alles zu tun, um den Euro zu retten.
09.10.2014 00:24
Lesezeit: 1 min

Die Kurse der Staatsanleihen liegen jetzt wieder auf einem Niveau, so niedrig wie zuletzt im Mai dieses Jahres. So wurde z.B. die bis Februar 2023 laufende griechische Staatsanleihe mit nur noch 78,34 Euro bewertet, nachdem sie noch vor ziemlich genau einem Monat ein Dreijahreshoch von 86,50 Euro erreicht hatte. Die Rendite zehnjähriger griechischer Anleihen liegt nach den Kursstürzen bei 6,62 Prozent.

Bei den Anlegern scheint sich mehr und mehr die Erkenntnis durchzusetzen, dass Griechenland ohne dauerhafte europäische Finanzhilfen nicht überleben wird. Sie sehen daher mit Sorge die Pläne von Ministerpräsident Samaras, für 2015 keine neuen EU-Finanzhilfen einzufordern. Denn die griechischen Haushaltspläne sind in sich nicht stimmig und weisen beträchtliche Finanzierungslücken auf.

Hinzu kommen neue konjunkturelle Sorgen und nicht zuletzt eine zunehmende politische Unsicherheit. Die Regierungskoalition streitet darüber, wer Nachfolger von Staatspräsident Karolos Papoulias werden soll, dessen Amtszeit im März 2015 endet. Ein Bruch der Koalition über diese Frage scheint nicht mehr unwahrscheinlich.

Die größte Oppositionspartei, Syriza, setzt bereits auf vorgezogene Neuwahlen im Frühjahr nächsten Jahres. Solche Neuwahlen würde Syriza allen Umfragen zufolge gewinnen. In diesem Fall will die Syriza aus den europäischen Rettungsprogrammen aussteigen.

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