Politik

US-Außenminister Pompeo kündigt Aufhebung von Türkei-Sanktionen an

Lesezeit: 1 min
18.10.2018 00:33
US-Außenminister Mike Pompeo hat angekündigt, dass die US-Sanktionen gegen die Türkei aufgehoben werden sollen.
US-Außenminister Pompeo kündigt Aufhebung von Türkei-Sanktionen an

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach der Freilassung eines US-Pastors aus türkischer Haft erwägen die USA laut Außenminister Mike Pompeo die Aufhebung von Sanktionen gegen die Türkei. Einige der US-Sanktionen gegen Ankara seien direkt mit dem Fall des Pastors Andrew Brunson verbunden, daher wäre es „logisch“, diese nun aufzuheben, sagte Pompeo am Mittwoch bei einem Zwischenstopp auf der Rückreise von einem Besuch in der Türkei. Brunson war am Freitag nach zweijähriger Haft in der Türkei freigelassen worden, die türkischen Behörden hatten ihm Spionage und die Unterstützung einer Terrororganisation vorgeworfen, meldet die AFP.

Nach der Aussage von Pompeo gewann die Türkische Lira zum Dollar drastisch an Wert. Ein Dollar kostete am Mittwoch um 17.30 Uhr nur noch 5,62 Türkische Lira, berichtet sondakika.com.

Der Monex Europe-Analyst Ranko Berich sagte dem türkischsprachigen Dienst von Bloomberg, dass die Türkische Lira mittelfristig weiter an Wert gewinnen wird. „Außerdem wurden durch die Anhebung des Leitzinses durch die türkische Notenbank die Befürchtungen im Zusammenhang mit der Unabhängigkeit der Notenbank beiseite gelegt“, so Berich. Piotr Matys von der Rabobank geht ebenfalls davon aus, dass sich die Türkische Lira stabilisieren wird.

Im Streit mit der Türkei hatten die USA im August 2018 Sanktionen gegen zwei türkische Minister verhängt. Innenminister Süleyman Soylu und Justizminister Abdulhamit Gül hätten eine führende Rolle bei der Festnahme und späteren Inhaftierung von Brunson gespielt, so die US-Präsidialamtssprecherin Sarah Sanders zur Begründung. Die Vermögen der Minister in den USA wurden eingefroren. Doch beide Minister sagten, dass sie in den USA keinerlei Vermögen hätten.

Zudem hatte US-Präsident Trump höhere Zölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei angeordnet. Für Aluminium-Einfuhren würden nunmehr 20 Prozent Zoll fällig, für Stahlimporte 50 Prozent.

Im vergangenen Jahr exportierte die Türkei Stahl im Wert von 9,5 Milliarden Dollar, berichtet der türkischsprachige Dienst von euronews. Eine Milliarde Dollar entfielen auf den US-Markt. Der Großteil des Stahls wurde nach Kanada, Brasilien, Südkorea, Mexiko und Russland exportiert.

Zudem exportierte die Türkei Aluminium im Wert von 60 Millionen Dollar, berichtet die Hürriyet.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...