Deutschland

Strompreise fallen: Orkan produziert mehr Windenergie

Lesezeit: 1 min
04.12.2013 13:10
Für Norddeutschland werden orkanartige Stürme erwartet. Die Windturbinen können daher bis zu viermal so viel Energie erzeugen. Der Börsenpreis für Elektrizität in Deutschland ist am Mittwoch um 40 Prozent gefallen.
Strompreise fallen: Orkan produziert mehr Windenergie

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Erwartung eines stark steigenden Angebots an Windenergie in den kommenden Tagen sind die an der Börse gezahlten Strompreise am Mittwoch stark gefallen.

Händler verwiesen auf Wetterprognosen, die orkanartige Stürme für Norddeutschland voraussagen. Sie schätzten, dass die Windturbinen dann drei- bis viermal so viel Energie produzieren werden wie an normalen Tagen. Erneuerbare Energien gelangen vorrangig in die Stromnetze, wo sie das Angebot von fossil erzeugter Elektrizität erweitern.

Wegen des erwarteten Überangebots an Energie fiel der Preis für eine Megawattstunde Strom zur Lieferung am Donnerstag im Vergleich zu den für Mittwoch gezahlten Preisen um knapp 40 Prozent auf 31,50 Euro.

Im Nachbarland Frankreich wurde gut doppelt so viel wie in Deutschland gezahlt, und das, obwohl sich die beiden Länder durch Grenzleitungen gegenseitig beliefern. Der Preis für den vergleichbaren französischen Kontrakt fiel um 3,5 Prozent und kostete 70 Euro.

„Die Übertragungskapazitäten an der Grenze sind begrenzt, und deshalb kann Deutschland nicht genug überschüssige Energie loswerden und Frankreich nicht genug importieren, um die dort steigende Nachfrage zu bedienen“, sagte ein Händler. „Deshalb der Preisunterschied.“

Mit Beginn des Winters zieht der Stromverbrauch der Franzosen stark an, da sie viel und spontan mit elektrischen Heizkörpern heizen. Die Deutschen heizen dagegen vor allem mit Gas und Öl, das sie im Voraus kaufen.

Nach Daten der französischen Regulierungsbehörde entwickeln sich die französischen und deutschen Strompreise in etwa acht Monaten eines Jahres gleich und stimmen auch weitgehend überein. Zur aktuellen Divergenz trägt bei, dass anders als in Deutschland die Windkraft in Frankreich noch eine sehr geringe Rolle spielt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...