Japanische Behörden haben am Freitag auf einem Spielplatz im Zentrum von Tokio eine hohe radioaktive Strahlung festgestellt. In einem Teil des Kinderparks wurde im Boden 480 Mikrosievert pro Stunde gemessen. Die empfohlene jährliche Obergrenze entspricht 1.000 Mikrosievert. Die Strahlendosis auf dem Spielplatz entspricht also der Hälfte der Jahresobergrenze für Erwachsene.
Noch ist unklar, welche radioaktive Substanz die hohen Strahlenwerte in dem Park verursacht hat, der 2013, also zwei Jahre nach der Katastrophe von Fukushima, eröffnet wurde. Der entsprechende Teil des Geländes ist eingezäunt, in den anderen Teilen des Kinderparks sei die Strahlung geringer, wie The Japan Times berichtet .
Auf dem Dach des Amtssitzes von Japans Premier Shinzo Abe wurde zwei Tage zuvor eine verstrahlte Drohne entdeckt. An dem 50 Zentimeter kleinen Objekt sei eine niedrige Dosis radioaktiver Strahlung festgestellt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf.
Ob diese Phänomene in Zusammenhang mit dem Fukushima-Unglück stehen, ist unklar. Die japanische Regierung und die Betreiberfirma Tepco gehen äußerst verschwiegen mit dem Thema um. Im März wurde bekannt, dass Tepco Informationen über ein Leck am Fukushima-Reaktor über zehn Monate geheim gehalten hatte. Während dieser Zeit strömte radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer, was die örtlichen Fischer-Betriebe schockierte.
An der Küste Kanada wurden im Frühjahr radioaktive Spuren entdeckt, die Wissenschaftler eindeutig auf die Fukushima-Katastrophe zurückführen. Die Forscher vermuten, dass das Cäsium sich möglicherweise entlang der gesamten Westküste der USA verteilen wird.