Finanzen

Alternativen: Banken investieren in Peer-to-Peer Banking

Lesezeit: 1 min
26.06.2015 09:45
Geschäfts- und Investmentbanken positionieren sich umfassend im Peer-to-Peer-Banking. Diese Methode war entstanden, weil die Kunden das Vertrauen in die Banken verloren haben. Nun wenden sich die Banken dem Modell selbst zu, um einem Schicksal wie die Musik-Industrie zu entgehen.
Alternativen: Banken investieren in Peer-to-Peer Banking

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Zwei der weltweit führenden Investment-Banken, Société Générale und Goldman Sachs, wollen den Online-Finanzdienstleister aus der Peer-to-Peer-Branche (P2P), Aztec Money, unterstützen. Investitionen von Banken, Hedgefonds und Vermögensverwaltern in P2P-Firmen werden sowohl durch die Suche nach höheren Renditen als auch durch die Verbriefung von Vermögenswerten angetrieben.

Die wachsende P2P-Branche zieht auch hochkarätige Personen wie Arianna Huffington, Präsidentin und Chefredakteurin der Huffington Post Media Group, an. Sie wurde in den Vorstand des P2P-Unternehmens Payoff berufen. Hauptinvestor von Payoff ist der ehemalige Pimco-Chef Mohamed El Erian. Der Finanz-Dienstleister ist in den USA tätig, wo der P2P-Markt von Lending Club und Prosper dominiert wird, berichtet die Financial Times. Lending Club ist weltweit die größte P2P-Kreditgeber. Der Economist berichtete im vergangenen Jahr, dass Zweidrittel aller Geldmittel, die von Lending Club bereitgestellt werden von P2P-Investoren stammen. Im Dezember wagte Lending Club den Börsengang, der mit 8,5 Milliarden Dollar bewertet wurde.

In den USA gehören die größten Banken und Finanzdienstleister des Landes zu den wichtigsten Investoren in der P2P-Branche. Somit wird die Kredit-Vergabe bei den P2P-Firmen über Gelder aus Finanzinstitutionen deutlich erhöht. In Großbritannien sind die Santander und Royal Bank of Scotland Partnerschaften mit P2P-Firmen eingegangen.

Doch die Beteiligung von Geschäfts-Banken in der P2P-Branche steht auch in der Kritik. Denn ursprünglich wurden die P2P-Plattformen als ernstzunehmende Konkurrenz für den Banken-Sektor gegründet. Derzeit droht der Branche eine Übernahme durch die Geschäfts- und Investmentbanken.

David Stevenson, Chefredakteur der AltFinanceNews, sagte kürzlich auf einer Branchenkonferenz in New York, dass die P2P-Branche einen Prozess der Institutionalisierung durchlaufe. „Das ist schon fast zu einer konventionellen alternativen Anlageklasse geworden“, so Stevenson.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...