Technologie

Kaspersky plant Daten-Zentrum in der Schweiz

Lesezeit: 1 min
24.03.2018 02:27
Der russische Sicherheitssoftware-Spezialist Kaspersky plant, ein Daten-Zentrum in der Schweiz zu bauen.
Kaspersky plant Daten-Zentrum in der Schweiz

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der russische Sicherheitssoftware-Spezialist Kaspersky plant internen Dokumenten zufolge wegen Spionagevorwürfen ein Datenzentrum in der Schweiz. Der Bau solle in den nächsten Wochen beginnen und bis Anfang 2020 fertiggestellt sein, heißt es in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Dossier. Damit reagiere das Unternehmen auf sowohl in den USA, Großbritannien als auch Litauen ausgesprochene Verbote von Kaspersky-Software, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person Reuters. In dem Schweizer Zentrum sollen dann von den Anti-Virus-Programmen von Kaspersky als verdächtig eingestufte Dateien von Dutzenden Millionen Kunden in den USA und der Europäischen Union gesammelt und analysiert werden. Daten von Kunden aus anderen Ländern würden dagegen weiter über das Zentrum in Moskau laufen.

Ein Transfer aus der Schweiz nach Moskau sei nur in Fällen geplant, die besonders auffällig seien und deshalb manuell überprüft werden müssten, sagte der Insider weiter. Dies sei bei 99,6 Prozent der Fälle aber nicht notwendig. Allerdings sei es denkbar, dass die Pläne noch durch die russischen Sicherheitsdienste zu Fall gebracht werden könnten, da diese eine Verlagerung außerhalb ihres Einflussbereichs nicht gerne sähen, sagten mehrere Unternehmens-Insider. Westliche Geheimdienste werfen dem russischen KGB-Nachfolger FSB Einflussnahme auf Geschäftsentscheidungen von Kaspersky vor. Die Software-Firma hat die Beschuldigungen mehrfach zurückgewiesen.

Das Unternehmen wollte sich zu dem Reuters vorliegenden Dokument nicht äußern. Allerdings hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens, die Pläne für den Start des ersten "Transparenz-Zentrums" in diesem Jahr seien fast fertig. Der Standort sei in Europa. "Wir verstehen, dass in Zeiten geopolitischer Spannungen, gespiegelt durch eine zunehmend komplexer werdende Cyber-Bedrohungslage, die Menschen Fragen haben und die wollen wir ansprechen." Kaspersky startete im Herbst eine Kampagne, um Sorgen vor Absprachen mit der russischen Regierung zu zerstreuen.

Die USA hatten vergangenes Jahr wegen Spionageverdachts Kaspersky-Software aus ihren Behörden verbannt. Die Regierung in Washington befürchtet, dass Kaspersky anfällig für eine Einflussnahme durch das Präsidialamt in Moskau sei. Das Unternehmen hat die Vorwürfe zurückgewiesen. In Großbritannien warnte die für IT-Sicherheit zuständige Behörde NCSC heimische Ministerien vor der Verwendung von russischer Anti-Virus-Software. Zum Jahresende verbot auch die Regierung Litauens Software des Unternehmens auf diversen Computern.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...