Der italienische Premierminister Mario Monti schlägt sich zunehmend auf die Seite Francois Hollandes und hält weiter an seinen Eurobonds fest. In einem Interview mit dem italienischen Fernsehsender La7 sagt er, dass eine Mehrheit der Staats-und Regierungschefs der EU beim informellen EU-Gipfel für die Eurobonds gewesen sei. „Europa kann bald Eurobonds haben“, fuhr er fort. Es sei in Deutschlands Interesse, dass kein Land den Euro verlässt.
Italien kann, so Mario Monti, dazu beitragen, Deutschland zu überreden, auch Europas „Gemeinwohl“ zu unterstützen. Und dann bringt er, ohne jede Not, ganz überraschend die Möglichkeit eines Euro-Austritts Italiens aufs Tapet: „Wenn Italien eines Tages den Euro verlässt, wieder eine eigene, autonome Währung mit Zinssatzfreiheit eingeführt hat und die neue Lira abgewertet wurde, wäre das ein großes Problem für die deutschen Exporte", sagte Mario Monti. "Und es wäre auch ein großes Problem für Italien." Damit setzt er die Kanzlerin unter Druck, indem er indirekt einen Austritt Italiens in Betracht zieht, wenn es nicht zu Eurobonds kommen sollte. „Ein geeintes Europa liegt in Deutschlands Interesse", so der italienische Premier. „Wir werden Eurobonds haben, wenn die Euro-Zone und damit Deutschland sie wollen."
Eine Lockerung der Forderungen gegenüber Griechenland steht für Mario Monti jedoch nicht zur Debatte. „Klar, wenn Europa sagt, dass wir die Bedingungenerleichtern, dann ist es ein Geschenk an die extremen, politischen Kräfte und es bestraft die größten Parteien“. Dann würden auch andere Länder wie Portugal das Gleiche erwarten.