Finanzen

Großbritannien: Massiver Anstieg der privaten Verschuldung

Im vergangenen halben Jahr hat sich die Verschuldung der britischen Bevölkerung kontinuierlich erhöht. Neu aufgenommene Kredite und nicht geleistete Rückzahlungen haben zugenommen. Die Konsumenten fürchten eine Begrenzung der Kreditvergabe in den kommenden Monaten.
14.07.2012 00:19
Lesezeit: 1 min

Im Verlauf des Monats Mai haben neue ungesicherte Kredite die Rückzahlungen von bereits vergebenen Krediten um 732 Millionen Pfund übertroffen. In den vergangenen sechs Monaten lag diese Differenz bei gerade einmal 403 Millionen Pfund, so die Bank of England. Der Anstieg ist hauptsächlich auf die neue Aufnahme von Krediten und Kontoüberziehungen zurückzuführen. Hingegen hat die Zahlung mit Kreditkarte lediglich um 70 Millionen Pfund zugenommen.

Die fortschreitende Rezession der britischen Wirtschaft und die Angst vor einer Kürzung der Kreditvergabe durch die Banken haben zum Anstieg der Neuverschuldung beigetragen. Einerseits hat sich die wirtschaftliche Lage etlicher Briten derart verschlechtert, dass sie ihre alltäglichen Rechnungen nicht mehr allein mit ihrem Lohn begleichen können und sich entsprechend verschulden. Andererseits fürchten die Konsumenten in Großbritannien, dass sie möglicher Weise bald keine Kredite mehr erhalten werden. Bereits in den vergangenen Wochen haben die Banken die Voraussetzungen für die Gewährung von Krediten verschärft. Die Banken kämpfen weiter mit der Erhöhung der Eigenkapitalquote und der Kreditklemme am Interbankenmarkt.

Ein Grund für die Zunahme der Verschuldung könnte darüber hinaus auch im englischen Bildungssystem liegen. Bisher musste ein englischer Student Studiengebühren in Höhe von 3.465 Pfund zahlen. Ab September erhöhen sich diese Gebühren auf 9.000 Pfund. Eine Alternative zum Kredit scheint angesichts der anfallenden Kosten von rund 27,000 Pfund bei einer Studienzeit von drei Jahren für Studenten ohne gut betuchte Eltern kaum vorstellbar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Teslas versteckter Goldesel wankt – Emissionsrechte geraten ins Visier des Boykotts
27.04.2025

Teslas Einnahmequelle aus dem Emissionshandel schrumpft durch sinkende Verkaufszahlen, politische Boykotte und steigende Konkurrenz.

DWN
Finanzen
Finanzen Geldpolitik ohne Zentralbank: Wie Solana über Inflation abstimmen lässt
27.04.2025

Ohne Leitzins, aber mit Weitblick: Die Solana-Community entscheidet selbst über Inflation und Ertragsverteilung. Zwei aktuelle...

DWN
Technologie
Technologie Gesundheit wird Geschäft: Apple verkauft mit der Apple Watch Hoffnung – nicht nur Technologie
27.04.2025

Die Apple Watch feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Doch unter dem glänzenden Aluminium-Gehäuse der meistverkauften Smartwatch der Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Werbungskosten: Das alles können Sie von der Steuer absetzen
27.04.2025

Werbungskosten sind ein großer Hebel, um bei der Steuererklärung richtig Geld zu sparen. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, was alles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Handelskrieg vertreibt Bitcoin-Miner aus Asien – Kryptoindustrie unter Schock
27.04.2025

Mit Strafzöllen auf Importe aus Südostasien erschüttert Trump die globale Krypto-Lieferkette. Die Folgen: Chaos, Millionenverluste und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel 2025: Wenn Freelancer retten – aber selbst untergehen
27.04.2025

Freelancer halten den deutschen Arbeitsmarkt am Laufen – und geraten dabei selbst unter die Räder. Eine neue Studie zeigt: Sie sind...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Scheitern als Strategie: Wie ein US-Forscher Unternehmer lehrt, aus Fehlern Kapital zu schlagen
27.04.2025

US-Professor Dean Shepherd zeigt, wie Misserfolg zum unternehmerischen Wendepunkt wird – und warum nur wer fällt, wirklich wachsen kann.

DWN
Politik
Politik TAURUS für die Ukraine? Hoher Aufwand, fraglicher Nutzen
27.04.2025

Die Lieferung des TAURUS-Lenkflugkörpers an die Ukraine ist technisch derzeit problematisch, da ukrainische Flugzeuge das System weder...