Politik

300 Milliarden für Spanien: Schäuble drängt Madrid unter den Rettungsschirm

Das Treffen zwischen dem spanischen Wirtschaftsminister und Wolfgang Schäuble soll zu einer Aufforderung, doch ein volles Bailout-Programm zu beantragen, geführt haben. Das zumindest berichtet eine spanische Zeitung. Das Bundesfinanzministerium und die spanische Regierung verneinten dies.
25.07.2012 11:26
Lesezeit: 1 min

Die Wahrscheinlichkeit, dass Spanien ein ganzes Rettungspaket beantragen muss, steigt angesichts der hohen Refinanzierungskosten und der katastrophalen Situation der autonomen Regionen. Umso interessanter war es, dass der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos sich am Dienstag mit Finanzminister Wolfgang Schäuble traf. Aus spanischen Regierungskreisen war bereits im Vorfeld berichtet worden, dass die spanische Regierung ein volles Bailout und die Beantragung eines Notkredits erwäge (hier).

Wie die spanische Zeitung El Economista am gestrigen späten Abend berichtete, soll Deutschland Spanien förmlich aufgefordert haben, ein Rettungspaket im Umfang von 300 Milliarden Euro in Anspruch zu nehmen – als Lösung für die ernsten Probleme beim Zugang zu den Finanzmärkten. Quellen nannte die Zeitung nicht. Bei ihrem letzten Bericht bezüglich der spanischen Regierung, ein Bailout zu beantragen, verwies die Zeitung aber auf Regierungskreise. Das Geld würde reichen, um für mindestens zwei Jahre keine Schulden mehr emittieren zu müssen.

Unterdessen hat die spanische Regierung Bloomberg gegenüber verneint, eine solche Aufforderung erhalten zu haben. Und auch die Bundesregierung reagierte. „Das steht überhaupt nicht zur Debatte", sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Mittwoch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen „Banknoten-Paradoxon“: Milliarden unter den Matratzen - Bargeldmenge steigt weiter
15.06.2025

Ungeachtet der stetig abnehmenden Bedeutung von Scheinen und Münzen beim alltäglichen Einkauf steigt die im Umlauf befindliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Resilienz als strategischer Imperativ: Carlsberg und Davos-Forum fordern neue Unternehmenslogik
15.06.2025

Krisen, Krieg, KI und Klimawandel: Carlsberg und das Weltwirtschaftsforum rufen Unternehmen auf, Resilienz nicht als Reaktion, sondern als...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der ESG-Betrug: Wie Konzerne Moral simulieren
15.06.2025

Konzerne feiern Nachhaltigkeit, während ihre Bilanzen eine andere Sprache sprechen. Zwischen Greenwashing, Sinnverlust und Bürokratie:...

DWN
Panorama
Panorama Leben auf einem Eismond? - Astrobiologe auf Spurensuche
15.06.2025

Dicke Eiskruste und bis zu minus 200 Grad - klingt nicht gerade angenehm. Warum der Saturnmond Enceladus auf der Suche nach außerirdischem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kritik oder Mobbing? Wie Sie den feinen Unterschied erkennen
15.06.2025

Mobbing beginnt oft harmlos – mit einem Satz, einem Blick, einer E-Mail. Doch wann wird aus Kritik systematische Zermürbung? Dieser...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das neue Magazin ist da: Das können wir gut - wo Deutschland in Zeiten von KI, Transformation und Globalisierung überzeugt
15.06.2025

Was kann Deutschland gut? Diese Frage mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, fast schon trivial. Doch in einer Zeit, in der das Land...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Kleinkrieg“ um Lkw-Plätze: Autoclub kritisiert Überfüllung
15.06.2025

Auf und an Autobahnen in Deutschland fehlen viele tausend Lkw-Stellplätze – nach einer Kontrolle an Rastanlagen beklagt der Auto Club...

DWN
Politik
Politik Machtverschiebung in Warschau: Der Aufstieg der Nationalisten bringt Polen an den Abgrund
15.06.2025

In Polen übernimmt ein ultrakonservativer Präsident die Macht – während die liberale Regierung um Donald Tusk bereits ins Wanken...