Die Wirtschaftsdaten der vergangenen Woche ließen bereits nichts Gutes erwarten. Die Erwartungen der deutschen Konsumenten waren angesichts der Schuldenkrise sehr schlecht (hier), die Arbeitgeber stellten weniger ein und der Geschäftsklima-Index sank auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren (hier). Der Markit-Einkaufsmanager-Index bestätigt diesen negativen Trend.
Der Index sank im Juli um zwei Punkte auf 43 Zähler und liegt somit weiter deutlich unter der 50-Punkte-Marke, die ein Wachstum signalisiert. Im Juli verbuchte die deutsche Industrie den stärksten Produktions- und Auftragsrückgänge seit April 2009. „Die Lage der deutschen Industrie hat sich binnen Monatsfrist dramatisch verschlechtert", sagte Tim Moore von Markit. “Unter den vier Schwergewichtsländern der Eurozone ist der deutsche PMI im Juli auf den dritten Platz abgesackt. Dies ist die niedrigste Platzierung seit drei Jahren“.
Seit 13 Monaten in Folge „und damit so lange wie nie zuvor seit Umfragebeginn im April 1996 geht der Auftragseingang in der deutschen Industrie nun bereits zurück“. „Die Produktion wurde nicht nur so stark zurückgefahren wie zuletzt vor über drei Jahren, auch mit der Beschäftigung ging es so zügig bergab wie seit Anfang 2010 nicht mehr." Grund hierfür sei die niedrige Investitionsbereitschaft der Kunden wegen der unsicheren globalen Konjunkturaussichten und die geringe Auslandsnachfrage aus den USA und Asien (die haben selbst mit dem Abschwung zu kämpfen – hier).