Die heimlichen Meister der Korruption sind derzeit in Griechenland der Gesundheitssektor und die Krankenhäuser, berichtete Leandros Rakitzis von der griechischen Überwachungsbehörde. So ginge die Mehrheit der Korruptionsfälle auf die Konten lokaler Regierungsbeamter und Angestellter im Gesundheitsbereich, wie etwa in Krankenhäusern oder in Büros von Sozialversicherungen und der Stadtplanung.
In einem Fall beispielsweise gab eine Beamtin vom Finanzamt ihrem Verlobten einen Nachweis über dessen steuerliche Unbedenklichkeit, obwohl er nie seine Steuererklärung eingereicht hatte und Verzugszinsen in Höhe von 178.863 Euro angelaufen waren.
Besonders interessant ist auch, dass die „Krise nicht die Korruption selbst verringert hat, sie hat nur die gezahlten Summen der Korruption reduziert“, sagte er dem Fernsehsender Skai TV nachdem der jährliche Bericht der Behörde veröffentlicht wurde. Leandros Rakitzis wiederholte zudem seine Kritik, dass etliche der schuldigen Beamten eine zu lasche Strafe ereilte. Oft wurden sie nur für ein paar Monate suspendiert. „Der Kampf gegen die Korruption ist nicht einfach und erfordert einen anhaltenden politischen Willen", schreibt Rakitzis in seinem Bericht.