China kauft enorme Mengen an Gold an den internationalen Märkten auf. Im Juni hat China 68 Tonnen Gold aus Hong Kong importiert. Im gesamten ersten Halbjahr 2012 waren es 383 Tonnen Gold. Offiziell verfügt China aber insgesamt lediglich über eine Goldreserve von 1.054 Tonnen.
Der enorme Handelsüberschuss bringt China große Mengen an Devisen. Wegen der aktuell angespannten Lage in den USA und in Europa scheint sich China nun mit Goldkäufen dagegen absichern zu wollen, dass ihre Fremdwährungen zu stark an Wert verlieren. Nicht nur als Krisenvorsorge gewinnt Gold an Bedeutung. Es werde auch stärker als Zahlungsmittel auch zwischen Staaten eingesetzt, sagte Ronal Stöferle von der Erste Group Research im Interview mit den Deutschen Wirtschafts Nachrichten (mehr hier).
Die starken Zukäufe in den vergangenen Monaten lassen Experten inzwischen daran zweifeln, ob die Angaben, die China beim Internationalen Währungsfonds zu seinem Goldschatz macht, korrekt sind. Offiziell hat China aktuell den sechstgrößten Goldschatz der Welt. Alleine mit den Zukäufen des laufenden Jahres würde es Rang 14 erreichen.
Beobachter schätzen, dass China mindestens über so viel Gold verfügt, wie der IWF. Damit wäre die Reserve Chinas mehr als doppelt so groß, wie offiziell angegeben.