Politik

Analysten: EZB-Effekt wird schnell verpuffen

Nach der Draghi-Ankündigung reagierten Märkte und Medien euphorisch bzw. hysterisch. Bei näherem Hinsehen zeigt sich: Die Realität wird die Euro-Zone sehr schnell wieder eingeholt haben. So war das bisher nämlich immer nach den Feuerwerks-Parties der EZB.
07.09.2012 02:14
Lesezeit: 1 min

Analysten erwarten keine nachhaltige Erholung durch die Draghi-Ankündigungen. Denn diese sind, so der Finanzblog Zerohedge, unspezifisch, allgemein und nicht neu - auch bisher etwa hatte es nie eine Begrenzung des möglichen Ankaufs von Staatspapieren gegeben. Dennoch reagierten die Roboter-Trader mit dem zu erwartenden Pawloschen Reflex: Das Wort "unbegrenzt" sein das Zauberwort gewesen, das die Wall Street so verzückt habe, sagte ein Analyst der FT.

Tatsächlich zeigt sich, dass in der Vergangenheit die Zinssätze für Schuldenstaaten immer nach den EZB-Feuerwerken besonders stark angestiegen sind. Dies kommt daher, dass vor allem den High Frequency Tradern (HTF) - also den Robotern, die im Auftrag der Banken stumpfsinnig Befehlen ausführen und kaufen, wenn ihr Algorithmus es ihnen vorschreibt - mit der Draghi-Ankündigung ein netter Anlass für ein paar kurzfristige Gewinnmitnahmen geschaffen wurde.

Für die europäischen Schuldenstaaten hat sich dagegen überhaupt nichts verbessert, im Gegenteil: Die angedrohten Bedingungen, die die Voraussetzung für Hilfe durch die EZB sind, schmecken beispielsweise den Spaniern ganz und gar nicht. "Men in Black" wollen sie nicht haben, wenn sie von der Troika kommen. Daher ist zu erwarten, dass die Zinssätze vor allem für langfristige Bonds bald wieder in gewohnte Höhen klettern werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie BradyPrinter i7500: Revolution im Hochpräzisionsdruck

Sie haben genug vom altmodischen Druck großer Etikettenmengen? Keine Kalibrierung, keine Formatierung, kein umständliches Hantieren mit...

DWN
Politik
Politik Migration und Asylpolitik: Faesers Bilanz und die Kontroversen
01.04.2025

Nancy Faeser zieht Bilanz: Weniger Asylanträge, mehr Abschiebungen – die geschäftsführende Innenministerin ist zufrieden. Doch nicht...

DWN
Politik
Politik Handelskonflikt eskaliert: EU prüft bislang ungenutztes Instrument
01.04.2025

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA stehen kurz vor einer Eskalation. US-Präsident Trump plant neue Zölle auf eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trumps Zölle - Warum Hyundai jetzt auf Milliarden-Investitionen in den USA setzt
01.04.2025

Geht sein Plan auf? Trumps Zollerhöhungen erzwingen bereits drastische Reaktionen. Hyundai investiert 21 Milliarden US-Dollar in die USA,...

DWN
Politik
Politik AfD holt in Umfrage auf: Union büßt nach Bundestagswahl stark ein
01.04.2025

Nach der Bundestagswahl verliert die Union in den Umfragen, während die AfD kräftig zulegt. Auch SPD und Grüne verzeichnen Rückgänge,...

DWN
Politik
Politik Bamf-Chef Sommer will radikale Asyl-Wende - Rücktritt gefordert
01.04.2025

Bamf-Chef Hans-Eckhard Sommer fordert eine radikale Wende in der deutschen Asylpolitik. Statt individueller Anträge plädiert er für eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa-ETF-Vergleich: Wie Sie mit Europa-fokussierten ETFs Geld verdienen - und welche Europa-ETF sinnvoll sind
01.04.2025

Da die Trump-Administration die Unterstützung für die Ukraine zurückfährt, protektionistische Zölle erlässt und sich von der...

DWN
Politik
Politik Reform Arbeitszeitgesetz: 8-Stunden-Tag nicht mehr zeitgemäß?
01.04.2025

Union und SPD schlagen vor, aus der täglichen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu machen. Von der Wirtschaft gibt es Zuspruch, die...

DWN
Politik
Politik Stephan Weil: Niedersachsens Ministerpräsident (SPD) zieht sich aus Politik zurück
01.04.2025

Stephan Weil beendet nach mehr als zwölf Jahren als Ministerpräsident von Niedersachsen seine politische Karriere. Mit einem klaren Kurs...