Immobilien

Mehr Genehmigungen für Wohnungen – Eigenheime besonders gefragt

Nach einer längeren Durststrecke zieht die Zahl der erteilten Baugenehmigungen in Deutschland wieder deutlich an. Besonders im Bereich der Einfamilienhäuser ist ein kräftiger Zuwachs zu beobachten. Könnte dies den erhofften Aufschwung im Wohnungsbau einleiten?
17.10.2025 09:57
Lesezeit: 1 min
Mehr Genehmigungen für Wohnungen – Eigenheime besonders gefragt
Bauarbeiter arbeiten an Eigenheimen in einer entstehenden Siedlung (Foto: dpa). Foto: Ralf Hirschberger

Lichtblick im Kampf gegen Wohnungsmangel und steigende Mieten

Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist erneut gestiegen. Im August wurde der Bau von 19.300 Wohnungen bewilligt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 5,7 Prozent oder 1.000 Genehmigungen mehr als ein Jahr zuvor.

Besonders stark wuchs die Zahl der Baugenehmigungen bei Einfamilienhäusern. Sie legten um mehr als 15 Prozent auf 29.300 zu. In Mehrfamilienhäusern, der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, genehmigten die Behörden 79.100 Neubauwohnungen, ein Plus von fast fünf Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung, sieht in den Zahlen einen Erholungstrend. „Der Tiefpunkt der Wohnungsbaukrise liegt nun eindeutig hinter uns und die Bauwirtschaft könnte im kommenden Jahr eine wichtige Konjunkturstütze werden.“

Wohnungsbau in tiefer Krise

In den Zahlen des Statistischen Bundesamts sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden, als auch Umbauten enthalten. Die Bewilligungen sind mit Blick auf den Wohnungsmangel in Städten ein wichtiger Indikator: Was nicht genehmigt wird, wird später nicht gebaut.

Schon im Juli waren die Baugenehmigungen stark gestiegen. Von Januar bis August wurden nun insgesamt 151.200 Wohnungen genehmigt - 6,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Wohnungsbau steckt nach einem Zinsanstieg und angesichts hoher Baukosten in der Krise. Im vergangenen Jahr wurden 251.900 Wohnungen in Deutschland fertiggestellt, so wenig wie seit 2015 nicht mehr. Mit den geplanten staatlichen Milliardenausgaben für Infrastruktur schöpft die Baubranche Hoffnung.

Vor allem in Ballungsräumen ist bezahlbarer Wohnraum knapp. Die Ampel-Regierung hatte ihr Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen nie erreicht. Die amtierende Bundesregierung will mit einem „Bau-Turbo“über schnellere Genehmigungen den schleppenden Wohnungsbau voranbringen.

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