Politik

Griechenland: Koalitions-Streit über Sparmaßnahmen

Lesezeit: 1 min
08.09.2012 22:27
Antonis Samaras trifft sich am Wochenende mit seinen Koalitionspartnern, um die Unstimmigkeiten über das 11,5 Milliarden Euro schwere Sparprogramm zu besprechen. Im Vorfeld rechtfertigte er die Maßnahmen. Sie seien nötig um die Glaubwürdigkeit des Landes zurück zu erlangen. Andernfalls würde „Griechenland sterben“, sagte er.
Griechenland: Koalitions-Streit über Sparmaßnahmen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der griechische Premierminister Antonis Samaras trifft Sonntag Abend mit seinen Koalitionspartnern zusammen, um die Differenzen beim geplanten Sparpaket zu besprechen. Die Sparmaßnahmen im Ausmaß von 11,5 Milliarden Euro sind entscheidend dafür, ob Griechenland die nächste Tranche des europäischen Hilfspaket erhält. Doch noch haben die Koalitionspartner in Athen kein grünes Licht für die Einsparungen gegeben. Im Anschluss daran muss die Troika aus EU, EZB und IWF die Maßnahmen bewerten und entscheiden, ob sie ausreichen, weitere Zahlungen zu rechtfertigen.  Die Koalitionsparteien haben bereits damit begonnen, die Sparpläne zu zerpflücken. Die sozialistische PASOK will keine Einschnitte im öffentlichen Dienst, die Linke hat Alternativen für weniger radikale Einschnitte vorgelegt. Weil die Rechtsextremen bei aktuellen Umfragen deutlich am Vormarsch sind, fürchten die Parteien weitere Stimmenverluste und wollen sich unpopulären Maßnahmen entziehen (hier).

Bei einer Rede am Samstag räumte Samaras ein, der Sparplan würde schmerzhafte und unfaire Maßnahmen enthalten. Dennoch sei es wichtig, sie umzusetzen: „Die Wahrheit ist, dass Griechenland sehr kurz vor einem Austritt aus dem Euro stand. Dies hätte zur Zerstörung des Landes geführt. Griechenland würde sterben. Wir mussten diese unmittelbare Gefahr abwenden“, rechtfertigte Samaras die Schritte dem Nachrichtendienst Bloomberg zufolge. Sie seien nötig, um die Glaubwürdigkeit des Landes wieder herzustellen.

Die Rede Samaras' bei der internationalen Ausstellung in Thessaloniki (TIF) wurde von Protesten gegen die strenge Sparpolitik begleitet, weshalb sich Samaras nur auf ein paar Worte zur wirtschaftlichen Situation in der Eröffnungsrede beschränkte. Auf eine umfassende Rede, wie sie ursprünglich geplant war, verzichtete der griechische Premier, wie Kathimerini berichtet.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Droht Deutschland der Bankrott? Bundestag setzt Haushaltswoche aus - trotz nahender Haushaltssperre!
21.11.2024

Die Haushaltskrise eskaliert nach dem Ampel-Aus: Nach der abgesagten Sitzungswoche zur Finanzierung der Haushalte, liegen die Etats für...