Politik

Druck aus Katalonien wächst: Unabhängigkeit noch in diesem Jahr?

Die Wahrscheinlichkeit einer Abstimmung über die Unabhängigkeit Kataloniens steigt. Nachdem Madrid die Bitte um mehr Geld für die angeschlagene Region abgelehnt hat, erneuerte der Präsident Kataloniens nun seine Forderung nach einem Referendum.
27.09.2012 00:30
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Jetzt streitet die Troika: Griechenland-Rettung vor dem Kollaps?

Zusätzlich zu dem Chaos durch die Proteste gegen den Sparkurs der Regierung in Madrid (mehr hier), gefährdet der Unabhängigkeitswunsch Kataloniens die Stabilität Spaniens. Eine vorgezogene Wahl kombiniert mit einem Referendum über die Loslösung von Spanien wird immer wahrscheinlicher: „Die Stunde ist gekommen, unser Recht auf Selbstbestimmung auszuüben“, sagte Artur Mas der Präsident von Katalonien, nachdem Premierminister Mariano Rajoy vergangenen Woche den Antrag auf mehr finanzielle Unabhängigkeit abgelehnt hatte, der Financial Times zufolge.

Wie bereits nach dem Nationalfeiertag Kataloniens in der der vergangenen Woche angekündigt (mehr hier), könnte die Wahl bereits im November oder Dezember stattfinden. Die Wahl würde damit zwei Jahre früher als geplant Spanien vor ein massives verfassungsrechtliches Problem stellen.

Nachdem zusätzliche Gelder für Katalonien abgelehnt wurden, sagte der Präsident der Region, wäre ein Referendum nun Pflicht. Alles andere würde „Betrug“ darstellen. Für Spanien wäre ein abtrünniges Katalonien ein Albtraum: Die Region ist etwa für 20 Prozent der Wirtscahftsleistung des gesamten Landes verantwortlich und zahlt die meisten Steuern. Daher fordert Artur Mas auch mehr Gegenleistungen aus Madrid. Zuletzt beantragte Katalonien fünf Milliarden Euro mehr, um seine Schulden bedienen zu können.

Mehr zum Thema:

Tagesschau verpennt Spanien-Protest und beschimpft Kritiker

Investor warnt vor neuem Hitler in Europa

Bilder von den Krawallen in Madrid

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Politik
Politik Nato rüstet drastisch auf - Deutschland zahlt Milliarden
04.06.2025

Schluss mit der Friedensdividende: Die Nato plant einen drastischen Ausbau ihrer Verteidigungsfähigkeiten – aus Angst vor Russland und...

DWN
Politik
Politik Musk gegen den Staat: Wie ein Tech-Milliardär den US-Haushalt ruinierte
04.06.2025

Elon Musk wollte den US-Haushalt wie ein Start-up führen – heraus kam ein Desaster aus Kürzungen, Chaos und gescheiterten Sparzielen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wöchentliche Höchstarbeitszeit geplant: Schub für die Wirtschaft oder kontraproduktiv?
04.06.2025

Steht der 8-Stunden-Arbeitstag auf der Kippe? Die Bundesregierung will statt einer täglichen Höchstarbeitszeit eine wöchentliche...

DWN
Politik
Politik Trump zündet den Handelskrieg – doch Europa hat das bessere Spiel
03.06.2025

Donald Trump droht mit Strafzöllen, doch Europas Antwort steht längst: Mit stabilen Finanzen und strategischem Kurs könnte die EU zum...

DWN
Politik
Politik Vergessener Kontinent: Afrikas Fluchtkrisen- Milliarden fehlen für humanitäre Hilfe
03.06.2025

Fluchtkrisen in Afrika schneiden bei medialer Aufmerksamkeit, Hilfsgeldern und politischem Engagement besonders schlecht ab. Kamerun ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Rücksetzer nach Kurssprung – was Anleger jetzt wissen müssen
03.06.2025

Der Goldpreis ist auf Richtungssuche – trotz Krisen und Zinssorgen. Was steckt hinter der aktuellen Entwicklung, und wie sollten Anleger...

DWN
Politik
Politik Krim-Brücke: Ukrainischer Geheimdienst SBU meldet Angriff auf Kertsch-Brücke
03.06.2025

Die Krim-Brücke ist erneut Ziel eines spektakulären Angriffs geworden. Doch wie schwer sind die Schäden wirklich – und was bedeutet...

DWN
Politik
Politik Ehemalige US-Generäle zur Operation der Ukraine in Russland: Militärische Leistung, die dem Trojanischen Pferd gleichkommt
03.06.2025

Mitten in die Verhandlungen trifft Russland ein Schlag, der tief sitzt: Eine ukrainische Drohnenoffensive zerstört rund 40 strategische...