Aktuell: Merkels Weisenrat – Griechenland ist nicht zu retten
Der Präsident der EU-Kommission Jose Manuel Barroso wehrt sich gegen die Kritik der IWF-Chefin Christine Lagarde an den strengen Sparvorschriften in der Eurozone: „Niemand verteidigt die Sparpolitik in Europa, aber kann jemand den Regierungen sagen, sie müssten mehr ausgeben? Es gibt nichts unsozialeres als ein hohes Schuldenniveau“, sagte Barroso einem Bericht des Euobservers zufolge auf einer Veranstaltung des EU-nahen Thinktanks „Friends of Europe“.
Barroso sieht keine alleinige Verantwortung für die Sparpolitik bei der EU-Kommission. Die Auflagen für Griechenland wären gemeinsam mit dem IWF und der EZB erarbeitet worden. Sie würden außerdem den Prinzipien einer ausgeglichenen Haushaltspolitik entsprechen, auf die sich sämtliche Mitgliedsländer geeinigt hätten.
Der IWF war in seinem aktuellen Ausblick für die Weltwirtschaft (mehr hier) zu der Erkenntnis gekommen, die negativen Auswirkungen der strengen Sparmaßnahmen seien „unterschätzt“ worden.
Christine Lagarde forderte beim IWF-Treffen in Tokio nun mehr Zeit für Griechenland, damit es seine Sparmaßnahmen umsetzen kann: „Das ist, was ich für Portugal befürwortet habe, ist das, was ich für Spanien befürwortet habe, und das ist, was wir für Griechenland, bei dem ich immer wieder gesagt habe, dass für das Land weitere zwei Jahre notwendig sind, um tatsächlich die Haushaltskonsolidierung zu schaffen“, sagte die IWF-Chefin einem Bericht der Financial Times zufolge.
Mehr Themen:
Wegen Krise: Vermögen der Europäer um 10 Billionen Dollar gesunken
Trotz Krise: EU-Kommission will Beitritt von Kosovo und Albanien