Politik

Europarat: EU ist vom Zerfall bedroht

Lesezeit: 1 min
21.10.2012 22:23
Der Friedensnobelpreis für die EU war nicht ganz ohne Hintergedanken. Vielmehr handelte es sich dabei um einen Appell, die EU nicht auseinanderbrechen zu lassen, sagte der Generalsekretär des Europarats. Ihm ist die Auszeichnung auch größtenteils zu verdanken, ist er doch auch Vorsitzender des Nobelkomitees.
Europarat: EU ist vom Zerfall bedroht

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Griechische Opposition will Neuwahlen erzwingen

Als vergangene Woche klar wurde, dass ausgerechnet die EU mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird, war durchaus Verwunderung zu sehen. Damit hätte zunächst keiner gerechnet und wie sich später herausstellen sollte, war die Skepsis darüber nicht unbegründet.

Der Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees, Torbjörn Jagland, ist gleichzeitig auch der Generalsekretär des Europarats (das ganze Komitee – hier). Nach der Bekanntgabe warf ihm der Chef der norwergischen, EU-skeptischen Linkssozialisten, Audun Lysbakken, vor, im Komitee geputscht zu haben. Die eigentlich zur Nobelpreis-Jury gehörende Vertreterin der Linkssozialisten war zum Zeitpunkt der Entscheidung krank und wurde durch den Bischof Gunnar Stålsett ersetzt, der nicht den Linkssozialisten angehört.

Die aktuellen Aussagen Torbjörn Jaglands zeigen nun, dass es ganz bestimmte Gründe gab, die EU zu dieser Zeit der Krise mit dem Nobelpreis auszuzeichnen. „Der Nobelpreis ist ein Appell, Lösungen zu finden und die EU nicht auseinander fallen zu lassen und danach einfach zur nationalen Politik zurückzukehren“, sagte Jagland dem Tagesspiegel am Sonntag. „Das wäre sehr gefährlich für Europa" (Sarkozy fürchtet sogar das Ausbrechen eines Krieges – hier).

Wenn der „Euro scheitert, könnte auch der gemeinsame Markt auseinander brechen“, gab Jagland zu bedenken. Und keiner wisse, wo das enden würde. Man wolle mit dem Preis daran erinnern, „was auf dem Spiel steht“. Am 10 Dezember soll der Friedensnobelpreis verliehen werden. Die drei EU-Präsidenten Barroso, Schulz und Van Rompuy werden ihn entgegennehmen (hier).

Weitere Themen

EU: Frauenquote für Unternehmen vor dem Scheitern

Baskenland: Separatisten gewinnen Mehrheit bei Wahlen

Werben um Finanzhilfe: Samaras will Seehofer treffen


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....