Aktuell: Jeder fünfte Deutsche von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen
Bereits vor einem Jahr warnte Alexei Kudrin bei einem G-20-Treffen die USA und Europa davor, nicht genug gegen die einsetzende Knjunkturabschwächung zu tun. Nun nutzt der ehemalige russische Finanzminister, der für seine Haushaltsdisziplin stets respektiert wurde, noch deutlichere Worte. Ein Verbleib Griechenlands in der Eurozone ist „bereits unmöglich“, sagte er in einem Interview mit dem WSJ. Und die Wahrscheinlichkeit, dass Spanien und Italien die nächsten Kandidaten für einen Austritt sind, ist „sehr hoch“. Zudem geht Alexei Kudrin davon aus, dass Griechenland und Spanien an ihren Staatsschulden pleite gehen werden.
„Alles sollte getan werden“, so Kudrin, „um das zu vermeiden, aber ich habe nicht das Gefühl, dass der Prozess unter Kontrolle ist.“ Trotz der bevorstehenden Austritte geht er jedoch davon aus, dass der Euro überleben wird. Es gäbe aber noch ein viel größeres Problem. Der ehemalige russische Finanzminister fürchtet, dass sich die wirtschaftlichen Probleme Europas in politische verwandeln könnten. Demokratien könnten nicht überleben, führt er aus, wenn ihre Bürger aufgefordert werden, diese Art der wirtschaftlichen Probleme in Kauf zu nehmen, die denn Europäern bevorstünden (der griechische Premier sieht in Griechenland bereits eine Zustand wie zu Zeiten der Weimarer Republik – hier).
Die Bürger der westlichen Länder, die US-Amerikaner eingeschlossen, seien nicht bereit, den starken Rückgang des Lebensstandards, mit dem sie konfrontiert werden, zu akzeptieren. Aber wenn die Regierungen mit der Kürzung ihrer Ausgaben scheitern, würde es die Bürger in einen noch tieferen Kollaps stürzen, warnt Kudrin. „Russland war damit in den 90er Jahren konfrontiert, aber dank Jelzin, sind wir friedlich durchgekommen“, sagt Kudrin.
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