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Die Reformierung des Schweizer Bankensektors macht auch vor der UBS nicht halt. Mindestens 10.000 Arbeitsplätze sind nach Informationen des Telegraph in Gefahr, weil das größte Schweizer Kreditinstitut durch Auslagerungen im Investmentbereich die Eigenkapitalquote erhöhen muss. Die Kürzungen entsprechen 16 Prozent der gesamten Belegschaft.
Sergio Ermotti, Chef der UBS, will durch die Abspaltung des Investmentbereiches Kosten in Höhe von über 100 Milliarden Schweizer Franken sparen. Die UBS will sich künftig auf ihre beiden anderen Kerngeschäfte, das Vermögensverwaltungsgeschäft und das Geschäft auf dem Heimatmarkt konzentrieren. Investmentbanking wird in Zukunft eine eher marginale Rolle einnehmen. Vor allem komplexe Zinsprodukte, die viel Kapital binden, werden nicht mehr vertrieben.
Die Motivation für die erhöhte Geschwindigkeit bei der Reformierung der UBS liegt einem Bericht der NZZ zufolge in dem Ziel der Bankenleitung, möglichst schnell wieder ein anlegerfreundliches Umfeld erstellen zu können. Ermotti sagte nach Informationen von Bloomberg, er werde alles dafür tun, „um die momentanen Herausforderungen in der Umgebung der Märkte und den Richtungswechsel im Bankensektor zu bewältigen.“
Aber die UBS ist nicht die einzige Schweizer Bank, die mit Engpässen zu kämpfen hat. Die Credit Suisse musste im dritten Quartal einen Gewinneinbruch von 63 Prozent hinnehmen (mehr hier). Auch den Unternehmen geht es schlecht. Die Zahl der Insolvenzen ist im September um 30 Prozent gestiegen (hier). Die Regierung ist indes uneinig über den weiteren Weg der Schweiz durch die Schuldenkrise und über die Haltung gegenüber der EU (hier).
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