Politik

Rechtsradikale griechische Chrysi Avgi Partei expandiert nach Italien

Neben Griechenland setzt die rechtsradikale, griechische Partei Chrysi Avgi nun auch auf Ausländerhass in Italien und eröffnet in Triest eine Niederlassung. Auch in den USA und in Kanada gibt es entsprechende Aktivitäten.
14.11.2012 01:19
Lesezeit: 1 min

Die steigenden Umfragewerte in Griechenland reichen der rechtsradikalen Partei Chrysi Avgi nicht mehr – hier ist sie mittlerweile drittbeliebteste Partei. Die Partei weitet ihr Einflussgebiet nun auch nach Italien aus. Im nordöstlichen Teil der italienischen Stadt Triest hat Chrysi Avgi nun eine italienische Niederlassung ins Leben gerufen. Alba Dorata (Goldene Morgenröte Italien) wurde der Huffington Post zufolge von Alessandro Gardossi gegründet. Gardossi ist ehemaliges Mitglied der Forza Nuova, eine neofaschistische Partei, die auch Beziehungen zur griechischen Chrysi Avgi unterhält.

Doch nicht nur in Italien ist Chrysi Avgi aktiv. Die Partei versucht auch, den Kontakt zu Griechen in den USA und in Kanada zu halten. Chrysi Avgi eröffnete eine Niederlassung in New York und zeigte sich auch in Montreal und Toronto, so der Blog keeptalkinggreece.com. Dort versuchte sie, mit dem Aufruf zu Spenden für Griechenland Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Während die rechtsextreme Partei ihren Einfluss über die Landesgrenzen hinaus ausweitet, nehmen unterdessen auch die Angriffe gegenüber Migranten in Griechenland zu. „Jeden Tag haben wir jemanden, der Vorfälle rassistischer Gewalt beklagt“, betont Nikitas Kanakis, Präsident der griechischen Abteilung der Ärzte der Welt. Diese hat in den ersten neun Monaten des Jahres 87 Fälle rassistischer Übergriffe in Griechen registriert. Die Dunkelziffer sei aber viel höher, da viele der Opfer Angst haben, den entsprechende Angriffe anzuzeigen. Zuletzt hob das griechische Parlament aufgrund diverser Verwicklungen in Gewalt gegenüber Migranten die Immunität vor Strafverfolgung gegenüber drei Abgeordneten der rechtsextremen Partei auf.

Chrysi Avgi verstärkte zuletzt auch ihre Präsenz in der griechischen Öffentlichkeit, indem regelmäßig Protestmärsche organisiert wurden (hier). Selbst schwere Vorwürfe gegen die Athner Polizei wurden in diesem Zusammenhang erhoben. Diese soll teilweise sogar mit der rechtsradikalen Partei zusammenarbeiten (hier). Indes hat Facebook inzwischen die Profile einiger Abgeordneter und Parteimitglieder der Chrysi Avgi gesperrt, nachdem hunderte Beschwerden eingegangen waren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Frontstopp: Moskaus neues Angebot könnte Trump in die Falle locken
23.04.2025

Putins überraschende Gesprächsbereitschaft trifft auf strategisches Kalkül in Washington – der Westen steht vor einer geopolitischen...

DWN
Politik
Politik Bye bye, Washington: Elon Musk will erstmal Tesla retten
23.04.2025

Elon Musk zieht sich zunehmend aus Washington zurück – und verspricht dafür Millionen autonomer Teslas. Doch die Zweifel an seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China in der Zwickmühle: Handelskrieg trifft Arbeitsmarkt – Millionen Jobs in Gefahr
23.04.2025

Die chinesische Wirtschaft wächst – zumindest auf dem Papier. Doch der Schein trügt. Hinter den offiziellen Zahlen verbirgt sich ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Zölle treffen Chinas digitale Angriffsstrategie ins Mark: Temu und Shein vor Rückzug aus dem US-Markt
23.04.2025

US-Zölle beenden Chinas E-Commerce-Expansion – Temu und Shein geraten ins Wanken, Europas Märkte droht eine neue Importwelle.

DWN
Panorama
Panorama Frankreich: Luxusimmobilien machen das Land zum neuen Hotspot der Superreichen
23.04.2025

Frankreich, einst als Kulturnation verehrt, wird nun zunehmend zum globalen Epizentrum des Luxuskapitals. Wie aus dem aktuellen Bericht von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftliche Eskalation durch Trump-Zölle: Kommt jetzt die Wende für Europa?
22.04.2025

Zwei der einflussreichsten Ökonomen der Welt – Lawrence Summers und Olivier Blanchard – schlagen Alarm: Donald Trumps aggressiver...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Weltwirtschaft: IWF warnt vor Folgen von Trumps Zollpolitik
22.04.2025

Trumps neue Zolloffensive sendet Schockwellen durch die Weltwirtschaft. Der IWF sieht die globale Konjunktur in der Krise und senkt seine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Preis der Führungsdiplomatie: Zwischen Beziehung und Ergebnis
22.04.2025

Harmonie und Klarheit: Warum effektive Führung mehr verlangt als nur gutes Zuhören – und wie man den Spagat meistert.