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Stromexport: Frankreich produziert klimafreundlichen Überschuss

Frankreich produziert in den kommenden Jahren deutlich mehr Strom, als das Land verbraucht. Diese Überkapazität eröffnet neue Möglichkeiten für Industrie, Rechenzentren und den Export in Nachbarländer. Mit regulär laufenden Atomkraftwerken und wachsendem Anteil erneuerbarer Energien setzt Paris auf eine Strategie, die Wirtschaft, Klimaschutz und Energieversorgung zugleich stärkt. Experten warnen jedoch vor einseitiger Fokussierung auf Kernkraft oder erneuerbare Quellen – die RTE-Analyse empfiehlt: beides parallel weiter ausbauen.
10.12.2025 07:35
Lesezeit: 1 min
Stromexport: Frankreich produziert klimafreundlichen Überschuss
Frankreichs Stromversorgung übertrifft den eigenen Bedarf. Atomkraft und Windkraft ermöglichen günstigen Strom für Wirtschaft und Privatkunden. (Foto: dpa) Foto: Jan Woitas

Frankreich erzeugt klimafreundlichen Strom im Überschuss

Frankreichs Stromerzeugung wird in den kommenden Jahren den eigenen Bedarf übertreffen, was den Export in Nachbarländer wie Deutschland erleichtert und eine schnelle Energiewende unterstützt. Nach einer von Frankreichs Stromnetzbetreiber RTE in Paris vorgelegten Analyse wird die Überkapazität in den kommenden zwei bis drei Jahren anhalten.

Frankreich erzeuge mit seinen nach Wartungen und Pannen wieder regulär laufenden Atomkraftwerken sowie dem Ausbau erneuerbarer Energiequellen klimafreundlichen Strom im Überfluss zu Preisen, die zu den niedrigsten in Europa zählen, teilte RTE mit. Dies erleichtere für Wirtschaft und Privatleute den Umstieg von fossilen Energiequellen.

Industrie ansiedeln und CO2-Ausstoß gleichzeitig reduzieren

Frankreich könne gleichzeitig neue Industrien ansiedeln, den CO2-Ausstoß senken und Rechenzentren errichten, sagte RTE-Direktor Xavier Piechaczyk der Zeitung "Le Figaro". "Einige Länder wie beispielsweise Großbritannien, Irland oder die Niederlande sind aufgrund unzureichender Stromressourcen gezwungen, Entscheidungen zu treffen."

Anders als Deutschland setzt Frankreich für seine Energieversorgung und das Erreichen von Klimaschutzzielen weiter auf den Ausbau der Atomkraft, mit dem geplanten Bau von 14 oder möglicherweise noch mehr neuen AKW. Parallel treibt Frankreich den Ausbau erneuerbarer Energien voran, insbesondere Windkraftanlagen auf See.

Es gibt jedoch eine Debatte, ob man sich nicht vorrangig auf Kernkraft oder erneuerbare Energie konzentrieren sollte. Die RTE-Analyse kommt zu dem Schluss, dass Frankreich gut beraten ist, den Ausbau der Kernkraft und den der erneuerbaren Energiequellen parallel fortzusetzen.

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