Politik

Griechenland: Troika stellt Regierung Ultimatum

Lesezeit: 1 min
02.07.2013 13:51
Innerhalb von drei Tagen muss Griechenland der Troika zeigen, dass es sich an die vereinbarten Bedingungen des Bailouts halten kann. Sowohl bei den Entlassungen im öffentlichen Dienst als auch bei der Privatisierung hinkt das Land hinterher. Hält sich das Land nicht an die Frist, soll es die nächste Tranche erst später erhalten.
Griechenland: Troika stellt Regierung Ultimatum

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die griechische Regierung hatte angesichts der plötzlichen Schließung des staatlichen Fernsehsenders ERT in den vergangenen Wochen ganz andere Probleme, als die Forderungen der Troika zu erfüllen. Die Regierungskoalition brach auseinander und die neue Regierung aus Nea Demokratia und Pasok hat nur mehr eine hauchdünne Mehrheit im Parlament. Doch die Troika drückt kein Auge zu, Griechenland muss liefern und zwar innerhalb von drei Tagen.

Bis Freitag soll die griechische Regierung die Troika davon überzeugen, dass sie die vereinbarten Aufgaben umsetzen kann. Gelingt das nicht, droht eine Verzögerung bei der Auszahlung der nächsten Hilfstranche. Diese braucht das Land jedoch dringend. Im August laufen Anleihen im Wert von 2,2 Milliarden Euro aus, die refinanziert werden müssen. Können Premier Samaras und seine Regierung den internationalen Kreditgebern bis Freitag nichts vorweisen, wird das für Montag angesetzte Treffen mit der Troika verschoben, sagte ein hochrangiger Beamter der Eurozone Reuters. Damit würde sich auch die Auszahlung der Tranche verschieben.

Alle waren sich einig, dass Griechenland bis vor dem Eurogruppen-Treffen am Montag liefern muss“, so eine ungenannte Quelle. „Deswegen  müssen sie (die griechische Regierung) bis Freitag etwas präsentieren.“ Voraussichtlich am 8. Juli werden sich die Finanzminister der Eurogruppe wieder treffen, um unter anderem auch über Griechenland zu beraten. Kann die Troika ihren Lagebericht nicht im Juli abschließen, könnte das eine Verschiebung der Auszahlung bis in den September hinein bedeuten, so ein EU-Beamter.

So hat es die griechische Regierung beispielsweise nicht geschafft, bis Juni 12.500 Staatsbedienstete zu entlassen. Die Schließung des staatlichen TV-Senders ERT steht damit in direktem Zusammenhang. Samaras soll so versucht haben, schnell Angestellte im Öffentlichen Dienst loszuwerden, um die Frist einhalten zu können (hier).

Ähnlich schleppend verläuft es mit der Privatisierung der Staatsunternehmen. Die Troika ist der Meinung, die griechische Regierung müsste eben weniger Geld verlangen, um Käufer für die Unternehmen zu gewinnen. Doch angesichts der noch immer unsicheren Lage im Land selbst und in der Eurozone ist es ein schwieriges Unterfangen, Käufer überhaupt zu finden. Ganz zu schweigen von der starken Rezession, die die Arbeitslosigkeit in die Höhe treibt und die Steuereinnahmen schmälert.

 


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Neue EU-Kommission: Nach heftigen Streit auf „umstrittenes“ Personal geeinigt
21.11.2024

Nach erbittertem Streit haben sich die Fraktionen im EU-Parlament auf die künftige Besetzung der Europäischen Kommission geeinigt. Warum...