Aktivisten der neofaschistischen Organisation Casapound haben in Rom einen Angriff gegen die EU-Vertretung durchgeführt. Sie überklebten die Schilder am Eingang mit italienischen Flaggen.
Der Vizepräsident der Organisation, Simone Di Stefano, stieg schließlich über eine Leiter auf den Balkon der EU-Vertretung und entfernte die blaue Fahne der EU. Zum Hissen der italienischen Fahne kam er indessen nicht: Die Polizei drängte die Gruppe ab – und dem Anführer kam die Leiter abhanden. Er wurde schließlich verhaftet, berichtet der Corriere.
Die Gruppe Casapound, die sich nach dem Schriftsteller Ezra Pound benennt, ist eine vergleichsweise kleine Gruppe von Neofaschisten. Sie betreiben ein Kulturzentrum in Rom und wollen eine neue faschistische Subkultur in Italien etablieren, Rockmusik eingeschlossen. Ihre Aktion in der Via IV Novembre in Rom nannten sie einen „blitz pacificio“, also einen „gewaltlosen Blitzkrieg“.
Die Tochter von Ezra Pound, Mary De Rachewiltz, verwahrt sich gegen die Verwendung des Namens ihre Vaters durch die Neofaschisten. Sie sagte dem Guardian in einem Interview: „Wenn Pound hier wäre, er würde denen sagen, sie sollen zurück in den Kindergarten gehen.“