Durch den Konflikt auf der Krim geraten europaweit die Banken unter Druck. Österreichische Institute sind aufgrund ihrer Aktivität in Osteuropa besonders stark betroffen. Mehr als 7,5 Milliarden Dollar haben österreichische Banken in der Ukraine investiert – bei einem möglichen Staatsbankrot droht der Zahlungsausfall. Damit ist Österreich Spitzenreiter.
Die weiteren Bank-Investitionen nach Ländern sind: Italien (knapp 6 Mrd. Dollar), Frankreich (5,5 Mrd. Dollar), die USA (1,5 Mrd. Dollar) und Deutschland (knapp 1 Mrd. Dollar), berichtet die FT.
Größter Verlierer am europäischen Banken-Sektor war am Montag die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI). Die Aktie büßte im Tagesverlauf elf Prozent ein und ging mit minus 9,56 Prozent aus dem Handel. Ein möglicher Verkauf der Ukraine-Tochter der RBI, die Bank Aval, werde im Moment ausgesetzt, obwohl der Bankbetreib normal verlaufe. „Unsere 32 Filialen auf der Krim sind geöffnet“, zitiert das Wirtschaftsblatt RBI-Chef Karl Sevalda. Grund für den Verkaufsstopp ist neben den Unruhen die 2,8 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung von RBI im Januar.
Bereits am Freitag musste der Chef der österreichischen Erste Bank einen Gewinn-Einbruch von 87 Prozent verkünden. Der Nettogewinn schrumpft somit auf 61 Millionen Euro. Begründet wird der massive Rückgang mit dem Engagement in Osteuropa. Nach Angaben von Moody’s haben die Erste Bank und die ebenfalls in der Ukraine agierende Bank Austria Kredite von knapp acht Milliarden Euro ausstehen, so das Handelsblatt. Da es sich um Fremdwährungskredite handelt, sind diese besonders brisant.