Die Risiken in Sloweniens marodem Finanzsektor nehmen zu: Die Banken sitzen nun bereits auf faulen Krediten von rund elf Milliarden Euro, wie Zentralbank-Chef Bostjan Jazbec in einem vorab veröffentlichten Interview mit der Zeitung Delo sagte. Das Volumen könnte sogar noch steigen. "Wenn wir nicht bald ein stärkeres Wirtschaftswachstum erzielen und die Schulden in Unternehmen umstrukturieren, wird sich die Zahl erhöhen", warnte Jazbec. Im November hatten sich die faulen Kredite auf fast acht Milliarden Euro und damit auf mehr als ein Fünftel der jährlichen Wirtschaftsleistung des Zwei-Millionen-Volkes belaufen.
Lange galt das Land als nächster Kandidat für den Euro-Rettungsschirm. Das rezessionsgeplagte Slowenien, das seit 2004 der EU und seit 2007 der Euro-Zone angehört, will mit allen Kräften verhindern, bei seinen EU-Partnern Hilfen zu beantragen, denn mit den Geldern gehen Reformauflagen der Unterstützer einher. In Slowenien hat der Abschwung vor allem der Bankenbranche schwer zugesetzt.