Frankreichs Präsident Francois Hollande und seine Sozialisten haben bei der Kommunalwahl Verluste hinnehmen müssen, ihre Vormachtstellung in der Hauptstadt Paris aber gehalten.
Nachwahlbefragungen zufolge kamen die Sozialisten und ihre Verbündeten am Sonntag landesweit auf etwa 42 Prozent, die oppositionellen Konservativen auf 49 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit 63,5 Prozent so gering wie noch nie.
Dem Umfrageinstitut BVA zufolge werden die Sozialisten etwa 100 Rathäuser in Städten mit mehr als 10.000 Einwohnern an die Konservativen verlieren. Das würde in etwa die Gewinne wieder zunichtemachen, die die Sozialisten 2008 errungen hatten.
In Paris kamen die Sozialisten mit ihrer dortigen Kandidatin Anne Hidalgo indes auf 54,5 Prozent.
Der rechte Front National kam bei der zweiten Runde der Wahl auf etwa 9 Prozent und kann wohl Bürgermeister in den Städten Beziers, Frejus und Hayange stellen. Bei der ersten Runde vor einer Woche hatte er bereits in der nordfranzösischen Stadt Henin-Beaumont gewonnen. In dem einstigen Bergbau-Zentrum liegt die Arbeitslosigkeit bei 18 Prozent.
Die Stärke der FN könnte sich für sie auch in der EU-Wahl im Mai auszahlen. Umfragen zufolge könnte er mit seinen Anti-EU-Positionen stärkste französische Partei im Europaparlament werden.
Für den Fall von heftigen Verlusten in der zweiten Wahlrunde war eine Umbildung von Hollandes Kabinett und verstärkter Widerstand gegen die wirtschaftsfreundliche Reformen nicht ausgeschlossen worden. Finanzminister Pierre Moscovici hatte aber zunächst für Kurshalten plädiert.
Die Umfragewerte für Hollande sind im Keller. Er konnte bislang sein Versprechen nicht erfüllen, den negativen Trend bei der Arbeitslosigkeit umzukehren. Im Februar war die Arbeitslosenzahl auf ein Rekordhoch von 3,348 Millionen und eine Quote von 10,2 Prozent gestiegen.