Russland und China arbeiten gemeinsam am Bau eines Tiefseehafens im Schwarzen Meer. Der geplante Hafen vor der Krim soll den Handel zwischen beiden Ländern fördern und ihre Beziehungen zueinander festigen.
Die Planung eines 25-Meter tiefen Hafens vor der Krim durch eine chinesische Baufirma verlaufe trotz der politischen Spannungen in der Ukraine ebenso reibungslos wie der Bau der Gaspipeline „Power of Siberia“, zitiert der EUobserver den russischen Botschafter in Brüssel, Vladimir Chizhov.
Die Pläne über einen Tiefseehafen im Schwarzen Meer sollen die Krim zu einem festen Bestandteil eines „neuen Handelskorridors zwischen Asien und Europa“ machen. Peking und Moskau arbeiten mit Hochdruck an diesem „Wirtschaftsgürtel der großen Seidenstraße“, so der Botschafter weiter. Russland habe bereits drei Milliarden Dollar in die Realisierung des Projekts investiert.
Das Großprojekt „Power of Siberia“ soll nach seiner Fertigstellung im Jahr 2019 etwa 60 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr an die östlichen Regionen Russlands transportieren. Rund 38 Milliarden Kubikmeter pro Jahr sollen davon an China geliefert werden (mehr hier).
„Ein wichtiges Thema, das noch diskutiert werden muss, ist der Preis. Gazprom und CNPC verhandeln darüber und ihre Positionen nähern sich allmählich an“, so Chizhov.
Schließlich sagte der russische Botschafter noch, dass die Verhandlungen für die Gründung einer Eurasischen Union kurz vor dem Abschluss stünden.
„Die Eurasische Wirtschaftsunion wird am 1. Januar 2015 gestartet, unabhängig von der Situation in der Ukraine oder anderer Länder, die nicht an diesem Integrationsprozess beteiligt sind. Die Verhandlungen mit Armenien werden bald abgeschlossen sein und die Verhandlungen mit Kirgisistan machen Fortschritte“, so Chizhov. Neben Kirgisistan und Armenien sollen auch Weißrussland und Kasachstan teil der Eurasischen Union werden.
Russland und China versuchen derzeit, sich auf mehreren Ebenen von den USA unabhängig zu machen. Beide Länder stoßen seit Monaten US-Staatsanleihen im großen Stil ab (hier). Dafür investieren China und Russland vermehrt in Gold (hier).