Die Autohersteller haben allein in den ersten drei Monaten des Jahres rund 312.000 Autos in Deutschland wegen erheblicher Sicherheitsmängel zurückgerufen. Wie die Saarbrücker Zeitung berichtet, gehörten unter anderem gebrochene Gaspedale, defekte Airbags oder Sicherheitsgurte sowie Probleme mit den Heckklappen zu den Ursachen für die Rückrufaktionen.
Die Zeitung beruft sich auf eine Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der Grünen. Deren Experte Markus Tressel schlug vor, Herstellern mit den meisten Rückrufen jährlich einen "Negativ-Preis" zu verleihen. "Die Autobauer vernachlässigen scheinbar bei immer schnelleren Produktzyklen die Qualität ihrer Fahrzeuge", erklärte Tressel. Die Zahl der Rückrufe sei in den letzten Jahren konstant hoch geblieben.
Laut Ministerium hat allein VW im ersten Quartal 2014 exakt 273.559 Autos außerplanmäßig in die Werkstatt beordert - wegen Heckklappenmängel. Kia musste 9209 Mal die Notbremse ziehen, da Gurtstraffer fehlerhaft waren; Land Rover 7208 Mal, weil defekte Batterieleitungen Fahrzeugbrände hätten auslösen können. Für das Jahr 2013 verzeichnet das Ministerium insgesamt rund 612.000 Fahrzeugrückrufe. Spitzenreiter war Toyota mit 256.860. Erst auf Platz vier findet sich der erste deutsche Hersteller: BMW mit 41.458 Rückrufen wegen unkontrollierter Airbagauslösungen.