Bewertung aus bildungsökonomischer Sicht
Die vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) durchgeführte Vergleichsstudie untersucht anhand von 98 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer. Die Bewertung erfolgt nach Angaben der Autoren ausdrücklich aus bildungsökonomischer Sicht.
In der Studie werden beispielsweise die Bildungsausgaben pro Schüler ins Verhältnis zu den Gesamtausgaben öffentlicher Haushalte pro Einwohner gesetzt. Verglichen werden zudem die Investitionen in Schulen und Hochschulen, der Betreuungsschlüssel in Bildungseinrichtungen, Klassengrößen, die Schulabbrecherquote oder die Beteiligung an Ganztagsangeboten.
Ergebnisse in wichtigen Bereichen verschlechtert
Die Autoren sehen in den vergangenen Jahren steigende Anstrengungen bei den Bildungsausgaben, mehr Ganztagsbetreuung und Verbesserungen beim Betreuungsschlüssel oder bei Fremdsprachenkompetenzen. Sie verweisen aber darauf, dass sich in wichtigen Bereichen Ergebnisse verschlechtert haben, etwa bei den Leistungen der Schüler, beim Thema Schulabbruch und bei der Bildungsgerechtigkeit – hier geht es um den starken Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg. „Das heißt, das Geld wird nicht effizient und optimal eingesetzt“, kritisierte die INSM.
Warum immer wieder Sachsen?
Die Studie hebt die Ganztagsbetreuung im Freistaat hervor. Demnach wird in Sachsen ein besonders großer Anteil der Kinder ganztägig in Schule oder Kita betreut. Die Autoren betonen positive Effekte: Eine hochwertige Förderung besonders in frühen Bildungsphasen könne dazu beitragen, Lernrückstände frühzeitig auszugleichen. Und sie führen einen Punkt an, der Arbeitgebern wichtig ist, die Eltern in Vollzeit beschäftigen wollen: „Verlässliche Ganztagsinfrastrukturen unterstützten Eltern dabei, einer Erwerbstätigkeit nachgehen zu können und ihren Lebensunterhalt durch Erwerbsarbeit zu sichern.“
Gelobt wird auch, dass der Anteil der Beschäftigten mit Hochschulabschluss in Kitas in Sachsen im Ländervergleich am höchsten sei, bei gleichzeitig weniger Ungelernten als im Bundesschnitt. Und es wird auf sehr gute Ergebnisse sächsischer Schülerinnen und Schüler bei jüngsten Lese- oder Mathematikvergleichstests verwiesen.


