Gemischtes

Pharmakonzern will Botox-Hersteller übernehmen

Der kanadische Pharmakonzern Valeant bietet 47 Milliarden Dollar für den Botox-Hersteller Allergan. Es würden sich zwei mittelgroße Unternehmen zusammenschließen, die beide in der in der Augenheilkunde, der Haut-, Schönheits- und Zahnmedizin aktiv sind.
23.04.2014 10:36
Lesezeit: 1 min

Der kanadische Pharmakonzern Valeant will den Botox-Hersteller Allergan für 47 Milliarden Dollar übernehmen. Valeant habe sich dazu mit Allergan-Großinvestor Bill Ackman zusammengetan, teilte Valeant am Dienstag mit.

Der US-Konzern Allergan erklärte, das Angebot eingehend prüfen und dann eine Entscheidung im besten Interesse der Aktionäre treffen zu wollen. Mit Valeant und Allergan würden sich zwei mittelgroße Unternehmen zusammenschließen, die beide in der Haut- und Augenmedizin aktiv sind. Allergan ist vor allem für seinen Faltenglätter Botox bekannt. Ackman gehört der Fonds Pershing Square Capital Management, der mit 9,7 Prozent größter Aktionär von Allergan ist.

„Der Vorschlag stellt eine unschlagbare Gelegenheit dar, um mehr Wert für Allergan- und Valeant-Aktionäre zu schaffen“, warb Valeant-Chef Michael Pearson für sein Vorhaben. Durch die Fusion entstehe ein führendes Unternehmen in der Augenheilkunde, der Haut-, Schönheits- und Zahnmedizin. Auch eine gute Position in den Schwellenländern nannte Pearson als Argument.

Valeant will den Allergan-Aktionären 48,30 Dollar in bar plus 0,83 Valeant-Aktien je Allergan-Papier bieten. Insgesamt bietet Valeant damit 152,88 Dollar je Anteilsschein. Das Angebot enthält einen Aufschlag von 31 Prozent auf den Allergan-Kurs vom 10. April, dem Tag bevor Pershing Square Capital die Anteilsschwelle von fünf Prozent übertraf. An der Börse wird bereits auf eine Nachbesserung spekuliert: Die Allergan-Aktie schloss in New York gut 15 Prozent höher bei 163,65 Dollar. Valeant stiegen in New York um sieben Prozent auf 135,41 Dollar.

Valeant mit Sitz in Laval in Quebec ist seit längerem auf Einkaufstour. Erst 2013 hatten die Kanadier den Kontaktlinsen-Hersteller Bausch & Lomb erworben. Zu den bekanntesten Arzneien von Valeant zählen das Antidepressivum Wellbutrin und das rezeptfreie Erkältungsmittel Cold-FX. Valeant bevorzugt Übernahmeziele, bei denen hohe Einsparungen möglich sind.

Valeant-Chef Pearson rechnet im Zuge der Übernahme von Allergan mit 2,7 Milliarden Dollar jährlich. Valeant erwirtschaftete 2013 rund 5,8 Milliarden Dollar und ist damit etwas kleiner als Allergan, der zuletzt 6,3 Milliarden Dollar umsetzte.

In der Pharmabranche stehen aktuell größere Zukäufe wieder stärker auf der Agenda. Am Wochenende berichtete die „Sunday Times“, Pfizer sei mit einem 100 Milliarden Dollar schweren Übernahmeangebot an die britische AstraZeneca herangetreten.

Der Schweizer Konzern Novartis kündigte an, vom britischen Rivalen GlaxoSmithKline für 14,5 Milliarden Dollar das Geschäft mit Krebsmedikamenten zu übernehmen. Im Gegenzug geht das Impfstoffgeschäft für 7,1 Milliarden Dollar plus Lizenzgebühren an die Briten. Beide wollen zudem ein Gemeinschaftsunternehmen für nicht rezeptpflichtige Medikamente gründen. Sein Tiermedizin-Geschäft verkauft Novartis für rund 5,4 Milliarden Dollar an den US-Rivalen Eli Lilly.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Wirtschaft: Scheitert die Eurozone an Deutschland?
09.09.2025

Die Eurozone taumelt zwischen Mini-Wachstum und Rekord-Arbeitslosigkeit: Während Spanien boomt, steckt Deutschland weiter in der Krise –...

DWN
Panorama
Panorama Blackout: Brandanschlag auf Strommasten verursacht Stromausfall in Berlin- Bekennerbrief wird geprüft
09.09.2025

Ein Feuer an zwei Strommasten hat in der Nacht zu einem großflächigen Stromausfall im Südosten Berlins geführt. Rund 50.000 Haushalte...

DWN
Finanzen
Finanzen Rechnungshof warnt: Milliardenhilfen für Länder könnten ins Leere laufe
09.09.2025

Der Bundesrechnungshof stellt die Wirksamkeit des geplanten Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für zusätzliche...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Dauerbelastung: Können Erwachsene besser damit umgehen?
09.09.2025

Digitale Medien prägen unseren Alltag in allen Altersgruppen – vom Smartphone über Social Media bis hin zu Streamingdiensten. Während...

DWN
Technologie
Technologie Taiwan stärkt Chip-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen
09.09.2025

Taiwan stärkt seine Halbleiter-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen und des wachsenden KI-Wettbewerbs. Präsident Lai...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die größte Gefahr für Unternehmen: Planen nach alten Regeln
09.09.2025

Krisen, Cyberangriffe, Paradigmenwechsel – die alte Ordnung ist vorbei. Wer heute noch an starre Pläne glaubt, riskiert den Untergang.

DWN
Technologie
Technologie Automesse startet trotz Krisenmodus: Zwischen Innovation und Stimmungsmache gegen Verbrennerverbot
09.09.2025

Mitten in herausfordernden Zeiten für die Automobilbranche öffnet die IAA Mobility in München ihre Tore. Bis Freitag können...

DWN
Panorama
Panorama Bildungsmonitor 2025: Sachsen bleibt Spitzenreiter im Bundesländervergleich
09.09.2025

Sachsen behauptet erneut seine Spitzenposition im deutschen Bildungssystem. Laut dem aktuellen „Bildungsmonitor“ der Initiative Neue...