Gemischtes

Krebsforschung: Beeren-Wirkstoff tötet Tumor in Minuten

Wissenschaftlern ist es gelungen, Krebsgeschwüre mit Hilfe einer australischen Beere vollständig zu zerstören. Eine Injektion des Wirkstoffs direkt in die Tumore verschiedener Versuchstiere hat die Krebszellen in über 70 Prozent der Fälle langfristig und vollständig zerstört. Die Genehmigung für die erste Phase klinischer Test an Patienten ist bereits erteilt.
03.11.2014 23:45
Lesezeit: 1 min

Der Wirkstoff einer australischen Beerenfrucht hat beachtliche Erfolge in der experimentellen Krebs-Therapie gezeigt: Wissenschaftlern am QIMR Berghofer Medical Research Institut ist es gelungen, Krebsgeschwüre mit Hilfe des daraus gewonnenen Medikaments EBC-46 vollständig zu zerstören.

Die Medizin wird aus den Samen einer Beeren-Frucht des Blushwood-Baums gewonnen, der nur in bestimmten Regionen des australischen Regenwalds vorkommt.

Eine Injektion des Wirkstoffs in die Tumore im Kopf, Nacken und Darm von verschiedenen Versuchstieren hat die Krebszellen in über 70 Prozent der Fälle langfristig und vollständig zerstört. Die Resultate der Versuchsreihen wurden im Fach-Magazin PLOS One veröffentlicht.

Der leitende Autor der Studie, Dr. Glen Boyle, war demnach vor allem von der Schnelligkeit der Wirkung überrascht, wie der Guardian berichtet: „In präklinischen Versuchen sahen wir fünf Minuten nach der Injektion eine violette Verfärbung des betroffenen Bereichs, ähnlich wie bei einem Bluterguss. Etwa 24 Stunden später färbt sich der Tumor schwarz, einige Tage später ist eine Kruste erkennbar und nach etwa eineinhalb Wochen fällt die Kruste ab und hinterlässt ein tumorfreies Gewebe.“

Die Forscher vermuten, dass der Wirkstoff eine Zellreaktion auslöst, die dem Tumor die Blutversorgung kappt, indem sie die Adern öffnet. Der Tumor würde so praktisch verbluten. Dadurch würde das körpereigene Abwehrsystem aktiviert, das die Reste „aufräumt“.

Derzeit wird das Medikament als veterinär- und humanmedizinische Medizin entwickelt. Die Genehmigung für die erste Phase klinischer Test an Menschen ist bereits erteilt. Über 300 Krebsfälle bei Haustieren wurden bereits mit dem Medikament behandelt. Die Entwicklerfirma EcoBiotics plant bereits, die Blushwood-Bäume für die Medikamenten-Produktion in Plantagen anzubauen.

Bisher gebe es jedoch keine Belege dafür, dass EBC-46 auch bei streuenden Krebsarten und Metastasen in anderen Körperteilen wirkt. Dass EBC-46 die konventionelle Chemo-Therapie bald ablösen könne, hält Boyle daher für unwahrscheinlich.  „Aber EBC-46 könnte bei Personen angewandt werden, bei denen Chemotherapie nicht wirkt oder bei älteren Patienten, deren Körper keine weitere Chemotherapie mehr vertragen würde.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigung rechtssicher zustellen: So vermeiden Sie teure Fehler
22.02.2025

Wie Sie eine Kündigung korrekt übermitteln – von der persönlichen Übergabe bis zum Gerichtsvollzieher. Welche Methoden wirklich...

DWN
Panorama
Panorama Kaffee bald Luxus? Wie durch ein EU-Gesetz, Abholzung und das Wetter die Preise explodieren
22.02.2025

Der Preis für Kaffee ist an den Börsen in den letzten fünf Jahren um das Vierfache gestiegen. Die Ursachen für die Rekordpreise, die...

DWN
Technologie
Technologie Mobilfunk Bahn: Empfang unterwegs verbessert sich endlich
22.02.2025

Wer im Zug telefoniert oder surft, stößt oft auf Funklöcher und langsames Internet. Jetzt verbessert eine neue Technik die Verbindung...

DWN
Politik
Politik 630 Sitze, 29 Parteien, 4.506 Kandidaten: Zahlen zur Wahl
22.02.2025

Die Bundestagswahl 2025 bringt große Veränderungen mit sich: weniger Kandidaten, ein neues Wahlrecht und eine alternde Wählerschaft. Wer...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl 2025: Mittelstand fordert Bürokratieabbau
22.02.2025

Der Mittelstand sieht sich von überbordender Bürokratie, hohen Steuern und steigenden Energiekosten ausgebremst. Vor der Bundestagswahl...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Feuer, Flamme und viel kaltes Wasser: Preussischer Whisky aus der Uckermark
21.02.2025

In der Uckermark brennt Cornelia Bohn ihren eigenen Whisky – als erste Frau weltweit mit eigener Destillerie. Die ehemalige DDR-Bürgerin...