Der deutsche Politik- und Wirtschaftsberater Michael Lüders hat in einem Interview mit dem Fernsehsender Phoenix gesagt, dass die „ukrainische Regierung fest entschlossen“ sei, „die Probleme im Osten des Landes militärisch zu lösen“.
Doch es sei zu vermuten, dass Kiew diese Entscheidung „nicht alleine getroffen“ habe. Denn die Regierung verfüge „nicht über die finanziellen Mittel, um einen mittel- oder gar längerfristigen Krieg im Osten des eigenen Landes zu führen“, so Lüders.
Auch 500 Söldner der US-Privatarmee Academi, ehemals Blackwater, sollen in der Ukraine im Einsatz sein.
Lüders wörtlich:
„Es sollen sich unter anderem auch 500 Söldner der Blackwater-Organisation, die sich mittlerweile umbenannt hat, aber bekannt ist unter diesem Namen, bekannt geworden ist durch die Söldner, die auch in den Irak geschickt worden sind. Etwa 500 also an der Zahl in der Ukraine. Wir haben also nicht nur Russen, die hier auf Seiten der Separatisten kämpfen, sondern auch Söldner auf Seiten der Regierung. Das ist eine gefährliche Entwicklung, eine ungute Entwicklung. Denn es ist ganz klar, dass eine Eskalation nicht ausgeschlossen ist. Und dieser Konflikt kann außer Kontrolle geraten, wenn die russische Seite oder wenn die ukrainische Seite der Meinung ist, sie könnte ganz auf Sieg setzen.“
Der Politik- und Wirtschaftsberater ist der Ansicht, dass die Europäer und die USA in der Ukraine nicht dieselben Interessen hätten:
„Ich habe den Eindruck, dass die Europäer allmählich zu begreifen beginnen, dass die Interessen der USA in der Ukraine nicht notwendigerweise dieselben sind, als die der Europäer. Insbesondere die Verschärfung der Beziehungen zu Russland hat ja gravierende wirtschaftliche Folgen. Alleine der wirtschaftliche Austausch zwischen Deutschland und Russland als Ergebnis der Sanktionen hat sich mehr als halbiert im Laufe des vorigen Jahres. Das ist eine Summe in der Größenordnung um 40 Milliarden Euro um die es geht. Wenn man sich vor Augen hält, dass die Amerikaner traditionell nur relativ geringen Handel mit Russland geführt haben, in der Größenordnung von etwa acht Milliarden Dollar im Jahr. Dann ist völlig klar, dass allen voran Deutschland – aber auch andere europäische Staaten -, die engen Handel treiben mit Russland, massiv betroffen sind. Gerade die Wirtschaft ist darüber natürlich sehr unglücklich.“
Zudem sei es unklar, was mit den Krediten, die in die Ukraine fließen, passiert: „Und letztendlich bezahlen ja die Europäer einen Großteil der Wirtschafts-Hilfe für die Ukraine. Diese Wirtschafts-Hilfe ist aber – wie es scheint – ein Fass ohne Boden. Es gibt ja keine Kontrolle, was mit diesen Geldern passiert. Auf jeden Fall fehlt es nicht am Geld, um Krieg zu führen. Während ja die Regierung in Kiew für die eigene Bevölkerung im Osten des Landes alle Zahlungen eingestellt hat.“