Politik

Westliche Banken nervös: Schieflage bei russischem Öl-Konzern Rosneft

Aufgrund der Russland-Sanktionen kann sich der Öl-Riese Rosneft nicht mehr mit liquiden Mitteln versorgen. Der Konzern hat Schulden in Höhe von 40 Milliarden Dollar. Der Kreml will Rosneft mit Steuergeldern retten. Auch die großen Banken im Westen würde eine Pleite empfindlich treffen. Sie sind große Gläubiger.
22.01.2015 23:37
Lesezeit: 1 min

Der private US-Geheimdienst Stratfor sieht den russischen Rosneft-Konzern in Bedrängnis: Der Westen plane weitere Sanktionen gegen die russischen Energie-Riesen Transneft, Gazprom Neft und vor allem Rosneft. Die Konzerne haben ohnehin Schwierigkeiten an liquide Mittel ranzukommen, was unter anderem zum Stopp von Bohrprojekten führt. Zudem wird der Import von Technologie gehemmt.

Die Hälfte aller russischen Staatseinnahmen stammt aus dem Verkauf von Energieträgern. Davon entfallen 80 Prozent auf den Öl-Sektor und Rosneft ist die größte Öl-Firma Russlands. Doch der Konzern hat Schulden in Höhe von 40 Milliarden Dollar. Davon müssen 26,2 Milliarden Dollar bis Ende 2015 - 21,2 Milliarden Dollar in den kommenden sieben Monaten - getilgt werden, berichtet Stratfor.

Die meisten der Gläubiger von Rosneft kommen aus den USA, der EU und Japan. Rosneft ist unter anderem Schuldner bei der Bank of America (BoA), Barclays, Bank of Tokyo-Mitsubishi, ING Group, BNP Paribas, Intesa Sanpaolo, Citi, Natixis, Credit Agricole, Nordea Bank, JP Morgan, Sumitomo Mutsui Banking Corporation, Societe Generale und Unicredit.

Die russische Regierung plant einen Bail-out für den Konzern. Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew sagt, dass der Staat einen großen Teil der Rosneft-Schulden – aber nicht alles – tilgen werde. Zudem soll Rosneft bis 2018 vom chinesischen Energie-Riesen China National Petroleum Corp. (CNPC) insgesamt 63 Milliarden Dollar aus einem Energie-Deal erhalten soll.

Ministerpräsident Dmitri Medwedew sagt, dass der Kreml optional 40,6 Milliarden Dollar aus dem Nationalen Wohlstands-Fonds für Rosneft bereitstellen könne.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsmangel: Deutschland fehlen 550.000 Wohnungen
05.02.2025

Eine neue Analyse belegt ein massives Wohnungsdefizit in Deutschland: 550.000 Wohnungen fehlen bundesweit. Die Politik zeigt sich vor der...

DWN
Panorama
Panorama Elf Tote in Schweden: Was ist passiert?
05.02.2025

Nach einer Schießerei an einer Erwachsenenbildungseinrichtung in Schweden bleiben viele Fragen offen. Mindestens elf Menschen starben,...

DWN
Politik
Politik Grönland wählt am 11. März - und verbietet ausländische Spenden an Politik
05.02.2025

Aus Angst vor Wahlmanipulation und angesichts geopolitischer Begehrlichkeiten greift Grönland durch: Ausländische und anonyme Spenden an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Strafzölle: Wie die deutsche Wirtschaftsleistung massiv bedroht wird
05.02.2025

US-Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China könnten gravierende Folgen für die deutsche Wirtschaft haben. Experten des...

DWN
Panorama
Panorama Russischer Geheimdienst hinter Auto-Sabotagen vermutet
05.02.2025

Eine Serie von Sabotageakten gegen Autos sorgt für Unruhe in Deutschland. Die Polizei vermutet dahinter einen russischen Geheimdienst, der...

DWN
Technologie
Technologie Shein und Temu im Visier der EU-Kommission
05.02.2025

Die EU-Kommission will gegen den massenhaften Import billiger Produkte von Plattformen wie Shein und Temu vorgehen. Im Fokus stehen...

DWN
Politik
Politik Mehrheit bei Migrationsvotum durch AfD: Für mehr als die Hälfte der Deutschen kein Problem
05.02.2025

Bei den Demonstrationen gegen Merz und die AfD war viel Empörung zu spüren. Doch diese Proteste spiegeln nur die Meinung einer – wenn...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rüstungskonzern KNDS übernimmt Alstom-Werk in Görlitz und sichert Arbeitsplätze
05.02.2025

Der Rüstungskonzern KNDS übernimmt das Alstom-Werk in Görlitz. In einer feierlichen Zeremonie unterzeichneten die Unternehmen eine...